Innovation - nein danke!

■ Tag der Forschung an Hochschule schlecht besucht

Deutschland steckt im Innovationsloch, Bremen obendrein in der Strukturkrise, so Konrektor Karl-Marten Barfuß. Um Licht ins Dunkel des Dilemmas zu bringen, gab sich gestern die Hochschule Bremen alle Mühe, VertreterInnen der Wirtschaft am „Tag der Forschung“ anzulocken.

Bei einer Kontaktbörse konnten sich UnternehmensvertreterInnen in der Hochschule umsehen und Kontakte mit WissenschaftlerInnen aufnehmen. Geladen waren 300 Firmen. Der Flop: Es kamen nur ein gutes Dutzend. Obwohl die Bremer Handelskammer die Veranstaltung mit ausrichtete.

Dabei ist das Entwicklungspotential der Hochschule für kleine und mittlere Unternehmen ohne eigene Forschungsabteilung wichtig. „Die Kompetenz muß zum Problem gebracht werden. Das versuchen wir heute mit der Kontaktbörse“, warb Matthias Fonger, Geschäftsführer der Handelskammer.

Und zu sehen gab's einiges: So zum Beispiel „Spock“. Das steht für „Schnelle Produktentwicklung durch Optimierte Computerbasierte Kommunikation“, entwickelt an der Hochschule Bremen.

Beispiel: Ein Großraumflugzeug wird entwickelt. Strömungsverhältnisse werden am Computer simuliert, dann im Windkanal und schlußendlich im Freiflug. Das eine passiert in Italien, der Windkanal steht in Kanada und der Simulationscomputer in Deutschland. Mit „Spock“ können WissenschaftlerInnen gleichzeitig Videokonferenzen abhalten, am Projekt arbeiten und Ergebnisse mit den KolegInnen abgleichen. Und das alles über ATM-Hochgeschwindigkeits-Kommunikationsnetze. „Das beschleunigt die Entwicklung ungemein“, so Professor Stefan Rill.

Anderes Beispiel: Professor Uwe Riedel untersuchte die „Private Straßenraumgestaltung als stadtökologische Bewohneraktivität“. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf stadtplanerische Fehlentwicklungen ziehen (die taz berichtete).

Mehr über solche Aktivitäten steht im „Forschungs- und Transferhandbuch der Hochschule Bremen“. Oder via Internet von der Bremer Innovations-Agentur: http://www.bia-bremen.de. Jeti