Run auf Staatsknete

■ NRW-Förderprogramm für Alternativenergien kommt gut an

Düsseldorf (taz) – Die Förderung von Sonnen- und Windenergieanlagen stößt bei Häuslebauern und Kleinunternehmen in NRW auf wachsendes Interesse. Weil die eingeplanten Mittel in Höhe von 48,8 Millionen Mark für 1996 schon ausgeschöpft sind, müssen sich 2.300 der insgesamt 6.600 Antragsteller bis zum nächsten Jahr gedulden. Allein mit den im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent gestiegenen Photovoltaikanlagen kann nach den Worten des grünen Düsseldorfer Bauministers Michael Vesper „der jährliche Bedarf an elektrischer Energie für rund 1.000 Haushalte gedeckt werden“. Für den Energiebedarf von 60.000 Haushalten sorgen inzwischen die 492 Windkraftanlagen (installierte Nennleistung 149 mW) im Lande. Während die Investitionskosten für Windanlagen zu etwa 10 Prozent mit Landesmitteln gefördert werden, liegt die Subventionsquote bei der Sonnenenergie zwischen 20 und 50 Prozent.

Glaubt man Vesper, dann geht die rot-grüne Regierung in Düsseldorf bei der Förderung von Alternativenergien „beispielhaft voran“. Während NRW dafür in diesem Jahr etwa 75 Millionen Mark aufbringe, ließen sich alle übrigen Bundesländer die Protegierung der Alternativenergien nur 115 Millionen Mark kosten. Und die Bundesregierung bringe nicht einmal die Hälfte von dem auf, was NRW leiste. Für die landeseigenen Gebäude will Vesper den Einsatz von regenerativen Energien per Erlaß „obligatorisch“ vorschreiben. Im Haushalt 1997 hat er dafür 15 Millionen Mark beantragt. Heute kommen nicht einmal fünf Prozent des deutschen Stroms aus Alternativenergien. Doch, so machte sich Vesper gestern Mut, „alles fängt einmal klein an“. Walter Jakobs