Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

A Foreign Affair USA 1948, R: Billy Wilder, D: Marlene Dietrich, Jean Arthur / Originalfassung

Wilders Komödie aus dem zerbombten Berlin mit Marlene in einer ihrer besten Rollen. Kino 46, Bgh. Vegesack

Alaska USA 1995, R: Fraser C. Heston, D: Thora Birch, Charlton Heston

„In der grandiosen Naturkulisse Alaskas sind zwei Teenager auf der Suche nach ihrem während eines Unwetters verschollenen Vater. Trotz Belästigung durch zwei Wilderer kämpfen sich Bruder und Schwester tapfer durch Stromschnellen, Schnee und Eis, bis sie mit Hilfe eines offensichtlich gut dressierten jungen Eisbären ihr Ziel erreichen. Nettes Abenteuerkino für Kinder.“ (tip) UT-Kinocenter

Antonias Welt Niederlande/Belgien/Großbritannien 1995, R: Marleen Gorris, D: Willeke van Ammelrooy, Els Dottermans

„Wirklich eine ungewöhnliche Familiensaga, die die holländische Regisseurin Marleen Gorris in ihrem jüngsten Film entworfen hat. Voll Witz und trotz aller Melancholie voll Optimismus steckt ihre generationsübergreifende, manchmal märchenhaft wirkende Chronik, die sich über 50 Jahre erstreckt. Menschen kommen und gehen, Leben entsteht und vergeht. Und immer geben starke Frauen den Ton an. Das alles erzählt Gorris mit einer unglaublichen Leichtigkeit, die mitten ins Herz trifft.“ (Bremer) Atlantis, Casablanca (Ol) und Appollo (Whv)

Auch Große haben mal klein angefangen Deutschland 1965 - 96, R: Diverse

Ein Kurzfilmprogramm mit den ersten Werken der deutschen Regisseure Werner Herzog, Rainer Werner Fassbinder, Wim Wenders, Helke Sander, Vlado Kristl, Romuals Karmaker, Uli Sappock und Pia Frankenberg. Dazu die Premiere des Kurzfilms „Fochard und der Orient-Coup“ von Boris Jöns. Kino 46

Barb Wire USA 1996, R: David Hogan, D: Pamela Anderson Lee, Udo Kier

„Leder, Lack und nackte Haut. Champagner fließt über weibliche Rundungen, dazu hämmert eine Heavy-Version des Cameo-Hits „Word Up“. So beginnt „Barb Wire“, ein trashiger Actioncartoon mit der berühmtesten Blondine unserer Zeit: “Baywatch“-Star Pamela Anderson Lee. „Barb Wire“ ist ein Film, der hält, was er verspricht: Action, Erotik und flotte Schnitte. Wer hier Unterhaltung mit Niveau erwartet, liegt falsch. David Hogans rasanter Film ist ehrlicher, trashiger Actionspaß, voller Tempo und augenzwinkernder Plattheiten, der im um sich greifenden Genre des sinnfreien „Popcorn-Kinos“ durchaus seine Berechtigung hat.“ (TV-Spielfilm) UT-Kinocenter und Wall- & Ziegelhofkino (Ol)

Beautiful Girls USA 1996, R:Ted Demme, D: Uma Thurman, Mira Sorvino, Timothy Hutton, Matt Dillon

„Pianist Willie kommt zu seinem Schultreffen in das verschlafene Nest Knight's Ridge zurück. Hier sitzen seine Kumpels immer noch jeden Abend in der Kneipe und reden über Gott, die Welt und Frauen wie Andrea, des Barkeepers Cousine. Melancholische Generationskomödie á la ,Diner' und ,Singles' mit spritzigen Dialogen und angesagter Popmusik.“ (V.Bleeck) Atelier

Das Begräbnis USA 1996, R: Abel Ferrara, D: Christopher Walken, Chris Penn, Annabella Sciorra, Isabella Rossellini

„Eine der großen Regeln der Mafia besagt, daß man ihr nicht entkommt. Es gibt keinen Ausstieg, kein Ende.. Von dieser Regel handelt Abel Ferraras großer, klaustrophobischer Mafia-Film oder besser gesagt: sein Anti-Mafia-Film. In den dreißiger Jahren plant ein New Yorker Mob-Clan die Rache am gewaltsamen Tod des jungen Johnny, noch ehe dieser unter der Erde liegt. Aus dieser Standardvorgabe schmiedet Ferarra („Bad Lieutenant“) eine sehr katholische Parabel um Haß und Schuld, Vergeltung und Vergebung. Seine Gangster sind keine kaltlütigen Meister der Schattenwirtschaft, sondern Privatleute, die von Selbstzweifeln und Gewissensbissen gequält werden. Die Mafia hat ihre Karriere gemacht und ihr Leben vernichtet. Und daher bleibt am Ende nur ein Ausweg: der Tod.“ (Der Spiegel) Atelier

Die Bettlektüre Großbritannien/Niederlande/Frankreich 1996, R: Peter Greenaway, D: Vivian Wu, Ewan McGregor

„Das erotische Universum der jungen Japanerin Nagiko wird bestimmt von der Suche nach demjenigen, der ihren Luxuskörper am perfektesten mit kaligraphischen Zeichen bemalt. Bis sie in Hongkong einem englischen Übersetzter begegnet, der sie dazu inspiriert, fortan die Männerkörper als Schreibunterlage zu benutzen. Virtuos läßt der Regisseur verschiedenen Bildebenen und Stile aufeinandertreffen. „Die Bettlektüre“ ist dabei weniger überladen als seine letzten Filme. (tip) Gondel

Bound - Gefesselt USA 1996, R: Andy und Larry Wachowski, D: Jennifer Tilly, Gina Gershon

„Heutige Filmemacher imitieren und variieren mit einer derartigen Begeisterung den film noir, das Genre des klaustrophobischen amerikanischen Großstadtthrillers aus den vierziger und frühen fünfziger Jahren, daß sich allmählich ein neuer Gattungsbegriff durchgesetzt hat: der des neo noir. Während fast alle aus dem Schaum der Filmgeschichte geborenen Thriller sich in ihrem Zitiereifer totlaufen, schafft es „Bound“, die Stimmung von damals in Story und Stil von heute aufleben zu lassen. Er ist, was Kamera und Ausstattung angeht, durch und durch artifiziell, aber er ist auch immer spannend.“ (Der Spiegel) UFA-Palast

Breaking the Waves Dänemark 1996, R: Lars von Trier, D: Emily Watson, Stellan Skarsgard, Udo Kier

„'Breaking The Waves' bricht die Erwartungen an einen Film Lars von Triers radikal. Sein Interesse an der Form, das seine früheren Filme auszeichnete, ist immer noch spürbar, aber hier ist es, als habe der Regisseur die ,Realität' entdeckt, die ihn nach der Meinung vieler Kritiker bisher kaum interessierte. Verankert in einem tiefen Humanismus, ist ,Breaking the Waves' ein Film, der in Emotionen schwimmt, und von den Wellenbrechern der Frustration hin und her geworfen wird.“ (Sight and Sound) Cinema und Casablanca (Ol)

Brontosaurus CSSR 1979, R: Vera Plivova Simkova

„Thomas ärgert sich darüber, daß immer mehr Menschen ihren Müll einfach im Wald abladen und niemand sie daran hindert. Brontosaurus ist einer der ersten Kinderfilme überhaupt, die sich aktiv mit dem Thema Umweltverschmutzung aueinandergesetzt haben.“ (Bjf-Clubfilmothek) Kino 46

C

Crash Großbritannien/Kanada 1996, R: David Cronenberg, D: James Spader, Holly Hunter, Deborah Unger

„Zugegeben: keine leichte Kinokost, diese bizarre Geschichte über eine Gruppe junger Leute, die nur noch durch Autounfälle in sexuelle Ekstasen geraten und diesen Fetischismus bis zum tödlichen Ende betreiben. . Einmal mehr entsagt Cronenberg der üblichen Kinokonventionen und Klischees, entwickelt stattdessen ein ganz eigenständiges, surreales Obsessionskino mit Schocks a la Bunuel oder David Lynch - und schafft mit „Crash“ das, was man einmal einen Klassiker nennen wird.“ (Dieter Oswald) UT-Kinocenter

D

Dance Black America USA 1984, R: Chris Hegedus, D. A. Pennebaker / Originalfassung

Dieser Film entstand während des gleichnamigen Festivals in der New Yorker Brooklyn Academy of Music und ist eine Hommage an den Genius und die dreihundertjährige Geschichte des schwarzen Tanzes in Amerika. Kino 46

Deprisa, Deprisa Spanien/Frankreich 1980, R: Carlos Saura / Originalfassung mit Untertiteln Halbdokumentarischer Film über eine Jugendbande, die sich mit Überfällen über Wasser hält. Von den vier Jugendlichen sterben drei bei einem Banküberfall. Schauburg

E

Ein Fall für die Inselkinder Frankreich 1992, R: Jerome Foulon, D: Brigitte Fossey, Jean Marais

Auf der kleinen Insel Kervolen untersuchen die Kinder den mysteriösen Tod der Alten Martha. Dabei finden sie nebenbei noch einen verschollen geglaubten Strandräuber und einen alten Nazischatz. Kino 46

Ein Rucksack voller Lügen Österreich 1996, R: Wolfram Paulus, D: Philipp Prandstätter, Georg Aigner

"Ein ausgezeichneter Krimi, der durch Witz und Spannung auch für Erwachsene unterhaltsam ist. Der Titel des Films trifft ebenfalls zu, weil im Film direkt „vorbildlich“ gelogen wird. Obwohl das Ende mit dem Verlobungsring reichlich albern war, fand ich es originell.“ (Rani, 12 Jahre) Kino 46

El Año de las Luces Spanien 1986, R: Fernando

Trueba / Originalfassung mit Untertiteln

„In der prüden Atmosphäre im Spanien von 1940 erlebt ein sechzehnjährigenr in einem Heim für Jungen sein sexuelles Erwachen und unterläuft die Moralvorstellungne der Heimleitung. Formal ansprechende Komödie, die den Alltag im faschistischen Spanien teils mit Leichtigkeit und entlarvenden Details zeichnet, bei ihrer Attacke gegen die sexualfeindliche Moral jedoch in Klischees steckenbleibt.“ (Lexikon des internationalen Films) Schauburg

El Sur Spanien 1983, R: Victor Werice, D: Omero Antonuti, Lora Cardona / Originalfassung mit Untertiteln

„Erinnerungen an Kindheit und Jugend eines kleinen Mädchens, vor allem an die liebenvolle und zärtliche Beziehung zum Vater, den Bürgerkrieg und familiäre Zerwürfnisse in den Norden Spaniens fern seiner Heimat im Süden vertrieben haben. Ein dichter, stimmungsvoller, epischer Film, voller erzählerischer Kraft, hervorragend inszeniert und gespielt.“ (Lexikon des internationalen Films) Schauburg

Extasis Spanien 1995, R: Mariano Barroso / Originalfassung mit Untertiteln

„Roger, Max und Ona leben an der spanischen Küste. Sie wollen eine Bar eröffnen und überfallen ihre Famlienangehörigen, um das Geld dafür zusamenzubekommen. Schauburg

F

The Fan USA 1996, R: Tony Scott, D: Robert De Niro, Wesley Snipes, Ellen Barkin

„Baseball und Fanatismus sind die Themen in Tony Scotts Psychodrama um einen besessenen Fan (De Niro), der sich seinem großen Idol (Snipes) als Retter in der Not aufdrängt. Obwohl psychologisches Feingefühl nicht gerade zu Tony Scotts Stärken gehört, bemüht sich der ,Top Gun'-Regisseur doch, die Handlungsmotive seiner Protagonisten zu erklären. Den Fan stempelt er nicht von vornherein zum Psychopathen, sondern schildert - nach gängigem Genremuster -, wie sich seine Verzweiflung langsam zum Wahn steigert und in Aggressionen entlädt. “ (V. Bleeck) UFA-Palast, UT-Kinocenter

Fisch & Chips Großbritannien 1996, R: Stephen Frears, D: Colm Meaney, Donal O'Kelly

Jetzt ist nach ,The Commitments' und ,The Snapper' auch der letzte Teil von Roddy Doyles Trilogie über das Leben in dem Dubliner Vorort Barrytown verfilmt worden: wieder von Stephen Frears und wieder mit Colm Meaney als arbeitslosem Papa. Diesmal versucht er einen klapprigen Wohnwagen zu einer Imbißbude aufzumöbeln und hofft damit das große Geld zu machen. Es gibt wohl weit herum sonst keinen Roman und keinen Film, der so nah, so genau und so witzig diese Kollektive selbstbesoffener Sportbegeisterung als ein Stück exemplarischer Sozialgeschichte beschreibt: die Nationalmannschaft als Garant der eigenen Größe und Identität. Für Typen mit der Spielstärke von Doyle & Frears & Meaney ist es eben doch nur ein Heimspiel, ein allzu leicher Sieg.“ (Der Spiegel) Schauburg, Wall- & Ziegelhofkino (Ol)

Flucht aus L.A. USA 1996, R: John Carpenter, D: Kurt Russell, Stacy Keach, Steve Buscemi

„John Carpenter hat im Drehbuch versucht, eine milde politische Satire mit etwas hippen Nihilismus zum Ende des Jahrtausends zu entwickeln. Aber auf halben Weg hat er sich dann darauf besonnen, daß er all den Teenagern, die sich solche Filme ansehen, ihre hohe Dosis an Actionszenen verpassen mußte. Und so versinken ein paar gute Ansätze in einem weiteren Computerspiel mit vielen Schießereien, Verfolgungsjagden und Special Effekten. “ (Christopher Tookey) City, UFA-Palast

G

Die Geschichte vom Spitfire Grill USA 1995, R: Lee David Zlotoff, D: Alison Anderson, Ellen Burstyn, Will Patton

„Im idyllischen Gilead sucht die eben aus dem Gefängnis entlassene Percy eine neue Heimat, die sie im Spitfire Grill finden soll. Denn nach ersten Schwierigkeiten vertrauen Percy, Hannah, die ruppige Besitzerin des Diners, und die schüchterne Shelby einander bald blind - bis Shelbys eifersüchtiger Manm eine Katastrophe heraufbeschwört. In der Anlage ein schöner, wenn auch nicht eben origineller Film über eine Frauenfreundschaft, indem jedoch vieles zu dick aufgetragen wurde. Zlotoffs Regiedebüt bietet zuviel weißen Abschaum und goldenen Herbstlaub, zuviel Melodrama und dunkle Geheimisse, vor allem jedoch: viel zuviel von James Horners süßlicher Musik.“ (tip) UT-Kinocenter, Casablanca (Ol) und Appollo (Whv)

Der Goofy-Film USA 1996, R: Kevin Lima

„Er war immer der feinste Kerl in der Disney-Familie, deshalb heißt er auch Goofy, was auf deutsch so viel wie ,dämlich' bedeutet. 64 Jahre nach seiner Erfindung ist der liebe Trottel nun Held eines Zeichentrickfilms. Goofy, ein alleinerziehender Vater, ist in Sorgen um seinen pubertierenden Sohn Max: Der Schulleiter hält den Teenageer für ein gefährliches Gangmitglied. Das stimmt zwar nicht, aber der erschrockene Vater beschließt, mit Max nach Idaho zum Angeln zu gehen. Vater und Sohn erleben allerhand Abenteuer in diesem Roadmovie, doch die sind alle, wie sollte es anders sein, reichlich goofy. Natürlich ist der Film trotzdem pädagogisch wertvoll, besonders für alleinerziehende Männer, die am klassischen Vater-Sohn-Konflikt arbeiten wollen.“ (Der Spiegel) City

Gregorio und Julia Peru/Deutschland 1995, R: Augusto Tamayo, D: Marino Leon

Letzter Teil einer Trilogie über peruanische Kinder, die in Schwierigkeiten mit Kriminellen und der Guerilla-Organisation „Leuchtender Pfad“ kommen. Kino 46

H

Hänsel und Gretel Deutschland 1954, R: Fritz Genschow, D: FRitz Genschow, Rennee Stobrawa

„Märchenverfilmung mit komplizierter und weitschweifiger realistischer Rahmenhandlung und mit frei erfundenen Zusätzen. Der Film hat pädagogische Absichten, aber es fehlt ihm an ursprünglicher Naivität, um ihn für kleinere Kinder anziehend zu machen.“ (Lexikon des internationalen Films) UFA-Palast

Henry und Verlin Kanada 1994, R: Gary Ledbetter, D: Keegan Macintosh, Robert Joy

Kinderfilm über die Freundschaft des neunjährigen Verlin mit dem geistig zurückgebliebenene Henry. Nachdem dieser in eine Anstalt muß, fällt sein Freund in ein tiefes Koma. Kino 46

I

Independence Day USA 1996, R: Roland Emmerich, D: Will Smith, Bill Pullman, Jeff Goldblum

„Emmerich und seine drei Drehbuchschreiber bedienten sich unverfroren und geschickt bei den Erfolgsrezepten aus früheren Blütezeiten des Genrekinos: Da ist einmal die paranoide Grundstimmung der Science-Fiction-Filme aus den 50er Jahren mit der Angst vor dem Fremden und den militaristischen Lösungen. Der mittlere Teil des Films erinnert an die Desasterfilme aus den 70er Jahren. Hier werden die Außerirdischen wie eine Naturgewalt dargestellt - wie Erdbeben, Vulkanausbruch und Wirbelsturm in einem. Und schließlich liefert Emmerich einen Gegenentwurf zu den netten Begegnungen der dritten Art von Spielberg. Emmerich ist immer noch ein recht simpler Erzähler, der ohne jede Ironie zitiert, im Finale so viel wie möglich herumballert und am liebsten an seinen Spezialeffekten herumbastelt. Aber all das verselbstständigt sich diesmal nicht wie in seinen früheren Filmen, sondern wird durch ein smartes Drehbuch und die durchweg erstklassigen Schauspieler veredelt.“ (hip) Europa, Muwi-Filmkunst (Ol), Wall- und Ziegelhof-Kino (Ol), Solitaire (Westerstede), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Irren ist männlich Deutschland 1995, R: Sherry Hormann, D: Herbert Knaup, Corinna Harfouch

„Warum sehen deutsche Komödien immer aus, als seien sie dem „Schöner Wohnen“-Sonderheft „So mache ich mehr aus meiner 200-qm-Wohnung“ entnommen ? Alles ist teuer und „tres chic“, und am Ende steigt man in sein neues Mercedes-Cabrio. So auch in dieser platten Vaterschaftskomödie um eine haarsträubende, konstruierte Verwechslungsgeschichte, die kein Klischee einer „Deutschen Komödie“ ausläßt und talentierte Darsteller wie Herbert Knaup, Axel Milberg und Richy Müller als „Väter der Klamotte“ mißbraucht.“ (V. Bleek) Cinema, Schauburg, Wall- & Ziegelhofkino (Ol)

J

Die Jury USA 1996, R: Joel Schumacher, D: Metthew McConaughey, Sandra Bullock

„Dies ist ein wirklich merkwürdiger Film! Der Roman von John Grisham, auf dem er basiert, handelt vom Prozeß gegen einen Schwarzem, der die beiden Weißen erschoßen hat, die seine Tochter vergewaltigt haben. Nun ist dies nicht gerade ein allzu populärer Stoff, und die Filmemacher haben sich mit einer ganzen Reihe von Subplots aus diesem Dilemma herausgeschummelt. Sie erzählen nun in erster Linie von dem netten, smarten Anwalt, der den Angeklagten verteidigt. Sandra Bullock wird zwar großartig als der Star des Films angekündigt, spielt aber nur eine ganz unbedeutende Nebenrolle. Auch sonst gibt es noch einen ganzen Haufen Schauspieler mit großen Namen, die kaum etwas zu tun bekommen.“ (Chris Tookey) Europa, Wall- & Ziegelhofkino (Ol)

K

Kalle Blomquist lebt gefährlich Schweden 1953, R; Rolf Husberg, D: Eskil Dalenius, Peter Adam

„Vierzehnjährige, ein Mädchen und zwei Jungen, geraten in eine Kriminalaffäre. Die Hobbydetektive wenden ihrer Pfadfinderkenntnisse an, um den kleinen entführten sohneines Wissenschaftlers aufzuspüren. Spannend, psychologisch treffend und jugendlichen Interessen entgegenkommend. Nach einer Vorlage von Astrid lindgren.“ (Lexikon des internationalen Films) Gondel

Kleine Sünden unter Brüdern USA 1995, R: Edward Burns, D: Edward Burns, Jack Mulcahy, Mike McGlone

„Daß der Mann eigentlich eine Banane ist, ahnten wir immer schon. Aber erst der Mittzwanziger Barry liefert den Beweis. Eine Banane in der Hand, legt Barry seinem Bruder Patrick dar: Außen hat der Mann eine dicke Schale, und die behagt ihm eigentlich bestens. Aber jede Frau, die sich in ihn verknallt, beharrt darauf, die Schale abzuziehen und sein Inneres bloßzulegen. Und dann schnippelt die Frau lustvoll den Mann - pardon: die Banane - in kleine Scheiben. Um Kastrations- und Bindungsangst, Katholizismus und die Jagd nach der wahren Liebe kreisen die durchweg witzigen Dialoge in Edward Burn's Erstlingswerk. Der nur 200000 Dollar teure Film war in den USA so erfolgreich, daß Burns gleich mit viel mehr Geld einen viel flaueren Abklatsch drehen durfte: „She's the One“ (Deutschlandstart 28. November)“ (Der Spiegel) Filmstudio

Die kleinen Strolche USA 1922-27, R: Robert F. Gowan

Einige Kurzfilme mit der berühmten Rasselbande der Stummfilmzeit. Live auf dem Klavier begleitet. Kino 46

L

Last Man Standing USA 1996, R: Walter Hill, D: Bruce Willis, Bruce Dern, Christopher Walken

„Actionregisseur Walter Hill nahm sich Akira Kurosawas Klassiker „Yojimbo - der Leibwächter“ aus dem Jahre 1961 zum Vorbild und realisierte als Quasi-Remake seine Version vom Kampf bis zum letzten Mann. Dabei verdichtete er die Konventionen aus Gangster-, Western- und Samurai-Filmen und kleidete sie in das Gewand einer griechischen Tragödie.“ (D. Lackner) City, UFA-Palast, Wall- & Ziegelhofkino (Ol)

Die Legende von Pinocchio Deutschland/Großbritannien/Frankreich 1996, R: Steve Barron, D: Martin Landau, Udo Kier

„Die kleine Holzpuppe möchte so gerne ein richtiger Junge sein. und mit ein bißchen Hilfe von den „Muppet“-Puppenkünstlern um „Turtles“-Regisseur Steve Barron wurde dieser Klassiker der Jugendliteratur zu neuem Leinwandleben erweckt. Gut wie immer: Oscar Preisträger Martin Landau ('Ed Wood') als Gepetto.“ (TV-Spielfilm) UFA-Stern, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkino (Ol)

M

Maravillas Spanien 1980, R: Manuel Guittierrez Aragon / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein kleines Mädchen, das eine Mutprobe bestanden hat, und ihrem Onkel versprochen hat, nie mehr Angst zu haben, wird in einem Raubüberfall verwickelt. Dabei verschmelzen für sie Realität und Phantasie miteinander. Schauburg

Mikrokosmos Frankreich/Schweiz/Italien 1995, R: Claude Nuridsany, Marie Perennou

„15 Jahre Vorbereitung, drei Jahre Drehzeit, sechs Monate Schneiden von 80 Kilometer Filmmaterial haben sich gelohnt: „Mikrokosmos“ entführt in eine Zauberwelt voller Metamorphosen, in der Wesen über das Wasser laufen und Mücken wie Wassernympfen im Mondlicht flirren. Im Mittelpunkt der Naturdokumentation des französischen Forscherteams stehen die Insektenbewohner einer Wiese. Mit Hilfe von speziellen Kameras gelangen den Forschern ungewöhnliche Aufnahmen.“ (Silke Schütze) UT-Kino, Schauburg, Casablanca (Ol)

Mission: Impossible USA 1996, R: Brian De Palma, D: Tom Cruise, Jon Voight, Emmanuelle Beart

„Vom Cruise Faktor einmal abgesehen, ist ,Mission Impossible' ein Feuerwerk an Vergnügungen: Eine verwegene Sammlung von Abenteuern an spektakulären Spielorten, durch Absurditäten übermütig unterminiert. Cruise hat in der Rolle des jungen Ethan Hunt scheinbar unerschöpfliche athletische Energie, ein außergewöhnliches Talent für Verkleidungen; und er wird erwachsen, indem er jedem mißtraut.“ (Sight and Sound) UFA-Stern

Moeder Dao, de Schldpadgelijkende Niederlande 1995, R: Vincent Monnikendam / Originalfassung

Kompilation von Stummfilmen aus Niederländisch-Ostindien aus den Jahren 1913 - 1933, die der Propaganda für die niederländische Kolonialpolitik dienten, vom Regiseur neu geordnet aber die alten Geschichte von Mutter Dao, der Schildkrötengleichen erzählen. Kino 46

N

Nach eigenen Regeln USA 1996, R: Lee Tamahori, D: Nick Nolte, Melanie Griffith, Chazz Palminteri

„Genau was das Los Angeles Police Department jetzt braucht: einen historischen Film über die Hut-Truppe, vier breitkrempige Hüte tragende Polizisten, die in den 50er Jahren Köpfe einschlugen, wie es ihnen grade gefiel. Nick Nolte, Chazz Palminteri, Michael Madsen und Chris Penn stolzieren stilvoll herum, aber das Drehbuch von Pete Dexter ist nicht viel mehr als ein aufgewärmtes ,Chinatown'.“ (Rolling Stone) UT-Kinocenter

Nessie - Das Geheimnis von Loch Ness Großbritannien 1995, R: John Henderson, D: Ted Danson, Joely Richardson, Ian Holm

„Ein geschiedener, dem Alkohol zuneigender amerikanischer Wissenschaftler erhält von seinem Chef eine letzte Chance: mit modernster Technik soll er in Schottland beweisen, daß das legendäre Ungeheuer Nessie nicht existiert. Die einfallslose Handlung diese Kinderfilms sorgt für anderthalb Stunden Langeweile. Nicht einmal die Landschaftsaufnahmen überzeugen.“ (tip) UT-Kinocenter

Nightwatch - Nachtwache Dänemark 1994, R: Ole Borneahl, D: Nikolaj Waldau, Kim Bodia

„Mit ausgeprägtem Gefühl für Stimmungen nutzt Bornedahl die unheimliche Aura der einsamen Krankenhausflure. Alfred Hitchcock hätte seine Freude gehabt.“ (TV-Spielfilm) Gondel

P

Phenomenon USA 1996, R: Jon Turteltaub, D: John Travolta, Robert Duvall

„Naive Halbtrottel mit einem Herz aus Gold sind John Travoltas Spezialität. Hier ist er ein einfacher Mechaniker, der nach Kontakt mit einem Lichtblitz plötzlich erstaunliche Fähigkeiten entwickelt. Er liest vier Bücher pro Tag, lernt Portugiesich in einer halben Stunde und läßt Kugelschreiber schweben. Die Lösung ist ebenso dramatisch wie blödsinnig. Einiges an diesem Film erinnert an die Denkart der von Travolta verehrten Scientology-Kirche. Das macht „Phenomenon“ trotz aller rührseligen Nettigkeit dann fast zum Ärgernis.“ (TV-Spielfilm) UFA-Stern

Pumuckl und der blaue Klabauter Deutschland 1994, R: Alfred Deutsch, D: Gustl Bayrhammer, Hans Clarin, Heinz Eckner, Wolfgang Völz

„Der Kobold Pumuckl zieht aus der heimischen Schreinerwerkstatt auf einen Donaudampfer. Der blaue Klabauter will ihm angeblich das Zaubern beibringen, hat aber tatsächlich im Sinn, Pumuckl zu versklaven. Nur die Liebe des zurückgebliebenen Eder rettet den Kobold am Ende. Der deutsche Kinderfilm, so scheint's, hat in den letzten 20 Jahren keine Fortschritte gemacht. Die Geschichte und die Gags sind so konventionell wie ehedem, und die Protagonisten sind auch dieselben geblieben.“ (tip) Schauburg

R

Rumble in the Bronx USA/Hongkong 1995, R: Stanley Tong, D: Jackie Chan, Anita Mui

„Rumble in the Bronx“ bringt Jackie Chan aus Hongkong nach New York Mit Filmen wie diesem ist der Hongkong-Chinese dabei, seine Popularität in Amerika und Europa zu festigen. Als Hauptdarsteller und eigener Stuntman zugleich springt und tänzelt er durch seine Actionstreifen wie ein Kung-Fu-kundiger Buster Keaton. Unter der Regie des Actionspezialisten Stanley Tong jagt eine Actionszene die nächste, ge-spickt mit viel Humor und ein wenig Romanze noch dazu.“ (Stephen Locke) UFA-Stern, UT-Kinocenter

S

Schlafes Bruder Deutschland 1995, R: Joesph Vilsmeier, D: Andre Eisermann, Ben Becker

„Der Debütroman von Robert Schneider kommt in der Verfilmung von Vilsmeier als barockes Bilderpanorama daher. Die Geschichte spilt an der Schwelle zum 19. Jahrhundert und erzählt vom Bastard Johannes, der vom örtlichen Pfarrer gezeugt wurde und sich als Hörgenie entpuppt. Die raue Berglandschaft als grandiose Kulisse, die sakrale Musikuntermalung sowie die Dorfbewohner, die nur aus tumben Bauern, alten Vetteln und durch Inzest degeneriertem Nachwuchs besteht, schaffen eine düster Athmosphäre.“ (TV-Spielfilm) Gondel

Schön ist die Jugendzeit Schweden 1995, R: Bo Widerberg, D: Johan Widerberg, Marika Lagercrantz

„Es knistert ziemlich zwischen dem 15jährigen Stig, der während des zweiten Weltkrieges die Jungenklasse eines schwedischen Gymnasiums besucht, und seiner bildhübschen, koketten Lehrerin Viola. Als die beiden anfangen, sich heimlich in ihrer Wohnung zu treffen, kommt der gehörnte Ehemann ins Spiel. Eine mit Liebe zum Detail inszenierte, nostalgisch angehauchte Geschichte, deren Charme gerade anfangs im ständigen Balancieren zwischen Humor und erotischer Spannung besteht.“ (tip) Modernes, Casablanca (Ol)

Shallow Grave Großbritannien 1993, R: Danny Boyle, D: Kerry Fox / Originalfassung

„Boyles Kinodebüt ist mehr als eine makabre Kriminalkomödie, im Grunde ist es ein entlarvendes Psychogram einer Gesellschaft, in der Opportunismus, Habgier, Gewalt und Lüge das Leben bestimmen.“ (tip) Kino 46

Die Spur der roten Fässer Deutschland 1995, R: Kai Wessel, D: Florina Bamberg, Meike Fellinger

Vier Freunde und der Umweltschutz ! Ein Kinderkrimi, in dem Julia, Roman, Jonas und Tekin bösen Umweltsündern auf die Spur kommen, die auf einem verlassenen Militärgelände gefährliche Fässer lagern. Diese vergiften ausgerechnet den See, in dem die Kinder in ihren Sommerferien baden wollen. Kino 46

T

Tin Cup USA 1996, R: Ron Shelton, D: Kevin Costner, Rene Russo, Don Johnson

„Was kann es Schlimmeres geben als einen mit aufdringlichen Country Songs garnierten Film rund um das Thema Golf? Daß es in der Tat weitaus Schlimmeres geben kann, liegt am Faible von Regisseur Ron Shelton, Sportarten als Folie für Geschichten um dumme Jungs und kluge Frauen zu nehmen, und so ist auch ,Tin Cup' kein Film über Golf, sondern über Männer, die die Regeln des Sports besser verstehen als die der Liebe und des Lebens..“ (epd-film) City, UFA-Palast / Originalfassung im UFA-Palast, UFA-Stern

Torfstorm - eine recht Jugendclique Deutschland 1996, R: Dagmar Gellert

Ein erstaunlich professionell produzierter Bremer Dokumentarfilm über eine Gruppe rechtsradikaler Jugendlicher, die in Findorf den Geburtstag von Rudolf Heß feiern wollen, und sich im Verdener Freizeitpark mit Familienvätern herumprügeln. Der Regisseurin ist hier ein spannendes Portrait gelungen, bei dem die einzelnen Bandmitglieder zum Teil sehr offen von sich erzählen, und so die eindimensionalen Monsterklischees erschüttern. (hip) Kino 46

Toy Story USA 1995, R: John Lasseter

Das Spielzeug scheint wirklich auf der Leinwand lebendig zu werden. Die computer-animierten Abenteuer von Woody & Buzz sind zwar nicht so originell und witzig wie die handgekneteten von „Wallace & Gromit“, aber dennoch ist „Toy Story“ schönstes Unterhaltungskino. Und das nicht nur für Kinder. (hip) Kino 46

Trainspotting Großbritannien 1995, R: Danny Boyle, D: Ewan McGregor, Ewen Bremner

„Trainspotting war einmal ein Buch, das Theaterstück wurde und dann Film. Dieser fischt bevorzugt die komödienhaften Elemente aus dem Stoff heraus und treibt sie auf die Spitze. Lustig splattert der Kot, mit dem Spud sich im Drogendelirium nächtens eingesaut hat, beim Frühstück über Gesichter und gebackene Bohnen. Schon lacht das Kino. Dann wieder kommt riesengroß DIE SPRITZE ins Bild und macht uns gruseln - so nah liegt alles beieinander! Ein Hauch von Monty Python liegt über dem Ganzen, der signalisiert: Dies hier ist aus U.K.-Zutaten zusammengemixt. Der Kult um die Geschichte einer Vorstadtclique beweist zweierlei: Die Junkies sind unter uns und Britannien produziert wieder ,Lebensgefühl'“ (taz) Modernes, UFA-Stern, Casablanca (Ol) und Solitaire (Westerstede)

Twister USA 1996, R: Jan De Bont, D: Bill Paxon, Helen Hunt

„Wirbelwunder von Jan De Bont. Wenn Stürmen ein Rüssel wächst, so die Filmlogik, dann haben Wolken ein Geschlechtsleben. Anders als einst im ,Zauberer von Oz' erzählen die Tornados aber keine Wundergeschichten: sie entstammen dem Computer und sind, trotz starker Ouvertüre, nach der dritten Wetterwarnung kaum spannender als der gewohnte Sturm im Wasserglas.“ (Der Spiegel) UFA-Stern

V

Der verrückte Professor USA 1996, R: Tom Shadyac, D: Eddie Murphy, James Coburn

„Tom Shadyac versucht ein Comeback für den von Flops geplagten Eddie Murphy zu inszenieren, indem er die Jerry Lewis Komödie aus dem Jahre 1963 recycelt Murphy macht sich gnadenlos über seine eigenen schlechten Gewohnheiten lustig und wenn er dies macht, hat der Film genug pointierten Humor, um ein Comeback zu rechtfertigen. Eddie Murphy ist wieder witzig.“ (Rolling Stone) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkino (Ol)

Vier lieben dich USA 1996, R: Harold Ramis, D: Michael Keaton, Andie MacDoweell

„Vier Rollen zu spielen ist für jeden Schauspieler eine riezvolle Herausforderung. Michael Keaton bemüht sich redlich, diese Vielschichtigkeit zu transportieren, die dünne Story läßt ihm aber nicht viel Chancen. Hat man das Konzept einmal begriffen, geht dem Klon-Märchen von Harold Ramis bald die Luft aus. Andie MacDowell ist farblos wie immer, die technische Umsetzung der „Klonerei“ ist jedoch erstaunlich.“ (TV-Spielfilm) UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkino