Stradivari-Räuber gefaßt

■ Zwei Rumänen in Haft / Kein geplanter Mord an Musikerin

Der Fall Grevesmühl scheint aufgeklärt. In der Nacht zum Donnerstag hat die Kripo einen 21- und einen 31jährigen Rumänen festgenommen. Der ältere der beiden hat mittlerweile gestanden, am Montag die Violinen-Professorin Maria Grevesmühl auf dem Schönebecker Bahnhof überfallen und ihr die auf zwei Millionen Mark geschätzte Stradivari-Geige entrissen zu haben. Zuvor habe er die Frau geschubst, woraufhin sie die Treppe hinuntergefallen sei. Er habe aber nie die Absicht gehabt, die Hochschullehrerin umzubringen, habe der Mann versichert. Das teilte der ermittelnde Staastsanwalt Repmann mit. Bei dem 31jährigen sei die Geige gefunden worden.

Angestiftet worden sei der Täter allerdings vom jüngeren des verhafteten Duos. Der ist just derjenige ehemalige Straßenmusiker, den Maria Grevesmühl gegen den Widerstand in der Hochschule unter ihre Fittiche genommen und gefördert hatte (die taz berichtete). Der 21jährige bestreitet allerdings alle Vorwürfe. Staatsanwalt Repmann hält aber das Geständnis des 31jährigen für so detailliert und glaubwürdig, daß auch ein Haftbefehl gegen den Jüngeren durchzusetzen sei. Beide Rumänen haben sich illegal in Deutschland aufgehalten. Der Ältere war im letzten Jahr nach einer Verurteilung wegen Raubes abgeschoben worden. J.G.