Investitionen in die Solarenergie

■ „Solvis“ will Investoren mit grüner Gesinnung gewinnen. Als unternehmerische Beteiligung nur langfristig geeignet

Ökologische Geldanlagen sind weiterhin im Aufschwung. So bietet die niedersächsische Firma Solvis, Hersteller thermischer Solaranlagen, Anlegern die Möglichkeit einer Beteiligung am Vertrieb. Zu diesem Zweck gründeten die Mitglieder der selbstverwalteten „Solvis Solarsysteme“ die neue „Solvis Energiesysteme GmbH & Co KG“, an der sich private Anleger mit einer Mindesteinlage von 5.000 Mark beteiligen können. „Wir wünschen uns Einlagen in Höhe von insgesamt fünf Millionen Mark“, so Petra Arnemann von Solvis. Nur diese Einlage mache es möglich, lange Lieferfristen durchzustehen, die eigene Unabhängigkeit von den Banken zu garantieren und noch mehr als bisher in die Herstellung und den Vertrieb ihrer umweltfreundlichen Solaranlagen zu investieren. Bis zur Jahrtausendwende rechnet Solvis damit, die Einlagen mit bis zu 13 Prozent Verzinsung zurückzahlen zu können. „Diese Firmenbeteiligung lohnt sich nur für Menschen mit langem Atem“, gibt Arnemann zu. „Aber schließlich sind Geldanlagen ja eine langfristige Sache.“

Insgesamt seien die Prognosen für die Braunschweiger positiv. Ihre Solaranlagen seien von der Stiftung Warentest 1995 mit „Sehr gut“ ausgezeichnet worden, und der Einsatz regenerativer Energien werde auf Grund der ökologischen Probleme mit regenerativen Ressourcen immer beliebter, was zu einer Erhöhung der Marktanteile geführt hätte. „Inzwischen verfügen wir über ein bundesweites Handelsvertreternetz, Filialen in der Schweiz und in Österreich sind geplant. Ein guter Kundenservice mit Installateuren vor Ort und telefonische Rund-um-die-Uhr- Betreuung sind für uns selbstverständlich“, informiert Petra Arnemann. Solvis bezeichnet die Beteiligung als „ein Angebot für alle, die etwas für die Umwelt und mittelständische Unternehmen tun wollen“.

Conny Fricke, bei der Frankfurter Ökobank für Anlagenberatungen zuständig, vertreibt die Solvis- Beteiligungen zwar auch, schränkt aber ein: „Wir weisen die Kunden auf die Risiken hin, die unternehmerische Beteiligungen mit sich bringen.“ Denn ein Unternehmen könne trotz allgemein positiver Prognosen immer in Konkurs gehen, und dann seien die Einlagen weg.

Alfred Platow, Vorstand der Versiko AG, die hinsichtlich ethischer Geldanlagen berät, formuliert es noch schärfer: „Tagespolitische Probleme können bei dem Kunden dazu führen, daß er schnell liquide sein muß.“ Sei das Geld nun in Unternehmensbeteiligungen festgelegt, habe er nicht sofort Zugriff darauf. Er empfehle deshalb solche Beteiligungen nur Anlegern, die ihre Gelder für längere Zeit entbehren könnten.

Genau darauf kommt es auch Winfried Blume von Solvis an. „Solvis braucht Kapital, das längerfristig zur Verfügung steht, um optimale ökologische wie ökonomische Resultate zu erzielen.“

Am 6. November feiert Solvis den 10.000sten in ihrem Betrieb produzierten Kollektor, der einer Braunschweiger Kindergruppe geschenkt werden soll. Eva Blank

Kontakt: Solvis Energiesysteme GmbH & Co KG, Marienberger Str. 1, 38122 Braunschweig, Tel. 0531/2890421