Mahnende Worte an Schönbohm

Mit einer Mahnwache vor der Senatsinnenverwaltung am Fehrbelliner Platz haben gestern hundert bosnische Kriegsflüchtlinge gegen die angedrohte Abschiebung von Familien mit Kleinkindern protestiert. Tilman Zülch, Vorsitzender der Gesellschaft für bedrohte Völker und Initiator der Aktion, übergab an Senatssprecher Thomas Raabe ein von den Schriftstellern Ralph Giordano, Günter Grass, Alfred Grosser, Lew Kopelew und Martin Walser unterzeichnetes Protestschreiben, in dem Innensenator Schönbohm aufgefordert wird, keine Abschiebungen vor dem Winter 96/97 vorzunehmen. Mit Worten „Hier ist der Senat, der uns in den Tod schicken will“ und „Wir wollen nicht sterben“ machten die bosnischen Kriegsflüchtlinge auf ihre Situation aufmerksam. Anschließend kam es zu einem heftigen Disput zwischen Zülch und Raabe, den die taz im folgenden wiedergibt. Jens Rübsam