DST als Gesamtfirma am Ende?

■ Kieler Regierung setzt gegen Bankenurteil auf DST-Erhalt

Die schleswig-holsteinische Landesregierung setzt weiter auf den Erhalt und die Fortführung des Unternehmens Deutsche-System-Technik (DST) an den Standorten Kiel und Bremen. Das erklärte Wirtschafts-Staatssekretärin Helga Schmid bei einer nichtöffentlichen Sitzung des Wirtschaftsausschusses gestern.

Offenbar bemühen sich DST-Geschäftsführung und Vergleichsverwalter um eine Auffanglösung für das seit etwa einem Monat im Vergleichsverfahren stehende Unternehmen. Die Hoffnungen, Teile des Unternehmens zu verkaufen oder durch Investitionen eines Interessenten zu erhalten, haben sich bislang nicht konkretisiert.

Eine derartige Übernahme wäre eine der Voraussetzungen, damit die Landesregierung neue Kredite der Banken verbürgen könnte. Aus Bankenkreisen hieß es dazu, eine Auffanglösung sei nur für einzelne Unternehmensteile realistisch. Die DST als Gesamtunternehmen sei „definitiv am Ende“.

Vom Vergleich direkt betroffen sind gut 700 Beschäftigte. Wegen Verlusten 1995 ist das Eigenkapital des aus der Phillips AG hervorgegangenen Unternehmens soweit aufgezehrt, daß für die Weiterführung des Betriebs ein Darlehen oder eine Beteiligung in Höhe von 30 Millionen Mark von Fachleuten für erforderlich gehalten wird.

Das Unternehmen hatte in den vergangenen Jahren versucht, seine weitgehend wehrtechnische Produktion auf zivile Produkte umzustellen. Besonders im Bereich der Verkehrstechnik gelang dies auch. Die Suche nach neuen Beteili-gungspartnern war Anfang dieses Jahres aufgenommen worden. dpa