Bundeswehr zahlt drauf

■ Griefahn: Bundeswehr hat Müll wissentlich illegal nach Ungarn entsorgt

Hannover (taz) – Die Bundeswehr war am illegalen Export von Giftmüll nach Ungarn beteiligt. Nach Ermittlungen der Niedersächsischen Gesellschaft für Sonderabfall (NGS) sind 34 Tonnen Natriumhydrogensulfat von ungarischen Lkw direkt aus einem Bundeswehrdepot bei Lingen abgeholt worden. Bundeswehrdienststellen hätten gewußt, daß es sich um Sondermüll handelt, meint die niedersächsische Umweltministerin Monika Griefahn. Sie „haben gegen das Abfallverwertungsgesetz des Bundes und gegen das niedersächsische Abfallgesetz verstoßen. So hätte der NGS den Müll abnehmen müssen. Die Bundeswehr habe für die Abnahme zudem 380 Mark pro Tonne bezahlt. „Damit war klar, daß es sich um Abfall handelte“, sagte Griefahn. Legal hätte es die Bundeswehr billiger gehabt: Schon ab 150 Mark pro Tonne hätte sie die Salze in einem deutschen Bergwerk endlagern können. Jürgen Voges