Profi-Kicken

Kaum hat der HSV das Nord-Süd-Duell gegen die Bayern verkraftet, steht schon das Nord-Derby gegen Werder Bremen auf dem Programm (Sonntag um 18 Uhr). Und damit die nächste Millionentruppe auf dem Rasen des Volksparkstadions. Die zuletzt remisbewährte Elf von Benno Möhlmann wäre mit einem erneuten Unentschieden gegen das Star-Ensemble von der Weser unter der Leitung von Spielmacher und Torjäger (14 Liga-Treffer) Super-Mario Basler bestens bedient. Der hat den Werderanern nach seinem erfolgreichen Comeback im Nationaltrikot in den Verhandlungen um die Verlängerung seines 1998 auslaufenden Vertrages ein Ultimatum gesetzt: „Entweder fällt bis Ende nächster Woche eine Entscheidung, oder ich lasse den Vertrag auslaufen.“

Während HSV-Präsident Ronald Wulf die sportliche Situation seines Clubs (Tabellenneunter) recht zutreffend als „nicht zufriedenstellend“ bezeichnet und ausgerechnet gegen den Meisterschaftsaspiranten auf akute Besserung hofft, und sogar HSV-Coach Benno Möhlmann vor der Partie gegen seine alten Kameraden längst verloren geglaubten Optimismus an den Tag legt („Der HSV muß aus der Außenseiterrolle heraus punkten.“), wollen sich die Bremer für die 1:4-Hinspiel-Pleite rehabilitieren.

Wiedergutmachung haben auch die Zweitligakicker vom FC St. Pauli geschworen. Vor dem Sonntagsspiel in Chemnitz (um 15 Uhr) heißt es wieder: Pleiten im Osten können den Aufstieg kosten. Schon fünf Punkte spendeten die Kiezkicker leichten Herzens für den Wiederaufbau Ost: Nach den torlosen Auftritten in Rostock (0:3), Zwickau (0:0) und Leipzig (0:2) tut deshalb Besserung Not. Beflügelt vom zurückgewonnenen Aufstiegsplatz wollen die Maslo-Mannen mit diszipliniertem Abwehrverhalten und aggressivem Konterfußball das zuletzt bei Hertha BSC bewährte Chemnitzer Abwehrbollwerk (0:0) aushebeln. dpa/red