Sellars, Wilson, Flimm, Reed u.v.a.

■ Das Thalia Teater setzt auch in der kommenden Spielzeit viele Akzente

Jürgen Flimm ist mit sich und seinen Mitarbeitern zufrieden. Gestern zog er auf der Spielzeit-Pressekonferenz Bilanz: Im zehnten Jahr seiner Intendanz hat das Thalia Theater nicht nur bis zum Ende der Spielzeit 368 Vorstellungen und 13 Premieren über die Bühne gebracht, sondern auch 300.000 Menschen in den Zuschauerraum gelockt und die Zahl der Abonnenten auf fast 13.000 gesteigert. So konnte das Einnahmesoll von 5,7 Millionen Mark um rund 1,1 Millionen übererfüllt werden.

Zu den Höhepunkten der Spielzeit 1995/96 wird Peter Sellars' Inszenierung von June Jordans Erdbeben-Musical I was looking at the Ceiling and then I saw the Sky gehören. Nach dem Black Rider und Alice vollendet Robert Wilson im Juni 1996 seine Musical-Trilogie am Thalia Theater mit der Uraufführung von Time Rocker. Das Buch stammt von Darryl Pinckney, Musik und Liedtexte verfaßt US-Rockstar Lou Reed. Die Operette Die Blume von Hawaii feiert in der Inszenierung von Andras Fricsay Kali Son im März 1996 Premiere.

Flimm selbst will Das weite Land von Arthur Schnitzler sowie Höllenangst von Johann Nestroy inszenieren. Niels-Peter Rudolph führt Regie bei Edward Albees Drei große Frauen, Jürgen Gosch setzt Peter Handkes Die Stunde da wir nichts voneinander wußten sowie Jean Eustaches Die Mama und die Hure (im TiK) in Szene. Mit Amelie Niermeyer und Jens-Daniel Herzog kommen zwei junge RegisseurInnen ans Haus: Niermeyer wird Hebbels Maria Magdalene inszenieren, Herzog Shakespeares Sommernachtstraum. Dimiter Gotscheff führt am TiK Regie bei Sophokles' Antigone in der Fassung von Friedrich Hölderlin. is