Was für eine Affenschande für die Lufthansa

■ TierschützerInnen demonstrierten gegen tödliche Tiertransporte der Lufthansa

20 Hamburger AktivistInnen des „Bundesverbands der TierbefreierInnen“ haben am Samstag das Lufthansa-Büro am Dammtor symbolisch blockiert, um gegen Tiertransporte in den Jets der Airlines zu protestieren. Ein Sprecher: „Die Lufthansa ist mitverantwortlich für den Tod von jährlich 8000 Affen, die in indonesischen, afrikanischen oder philippinischen Regenwäldern aus der Natur geraubt werden.“ Die Affen werden anschließend an Versuchslabors verkauft und getötet.

Überwiegend Makaken, Paviane und Meerkatzen werden mit Netzen und Fallen gefangen. Allein durch den Streß sterben bereits viele Tiere. Die Händler sortieren dann vor Ort „unbrauchbare“ Tiere – trächtige Weibchen, kranke oder alte Affen – aus, sie werden sofort getötet. Die anderen kommen in die enge Kiste – in Einzelhaft. Der Behälter ist nicht größer als 25 mal 40 mal 50 Zentimeter.

Mit dem Flugzeug werden die Affen dann in den sicheren Tod geschickt. Der Transport kann bis zu 70 Stunden dauern. Hauptabnehmer sind Großhändler in den USA, aber auch in Europa werden die Tiere von Versuchslaboren gern abgenommen. Die Tierrechtler: „Ohne Lufthansa-Beteiligung wäre die Tierausbeutung schwieriger.“

Die Todesrate beim Transport ist hoch. So haben Experten errechnet, daß 71 Prozent der Makaken bereits auf dem Flug sterben. Zu einem regelrechten Lufthansa-Todesflug kam es am 20. August 1992 – alle 110 Makaken des „LH 462“ kamen in Miami tot an.

Die Tierberfreier weisen darauf hin, daß viele große Fluggesellschaften wie British Airways, Swissair, Austrian Airlines oder KLM mittlerweise den Transport in den sicheren Labortod ablehnen. „Die Lufthansa dagegen macht sich des Profits wegen weiterhin die Hände schmutzig“, so die TierschützerInnen: „Die Lufthansa leistet Beihilfe zur Ausbeutung der Natur und Ermordung von Tierarten.“

Die Polizei griff am Samstag nicht ein. „Wenn Publikumsverkehr wäre, hätte wir wohl was tun müssen“, meinte ein Beamter lapidar, der sich ebenfalls über die Tierquälerei empörte. Er bat die Aktivisten lediglich, einmal kurzfristig das Schaufenster frei zu machen, als die Aleviten–Demo vorbeizog. Sein Kommentar: „Beim letzten Mal haben die Kurden auch das Fenster eingeworfen.“

Mit einer ganz anderen Aktionsform machen sich die fünf Hamburger Top-Models für den Tierschutz stark. Sie ließen sich gagenfrei für eine Anti-Pelz-Plakataktion der Tierschutzorganisation „Peta“ nackt fotografieren – nur mit einem Dalmatiner im Arm. Das Motto: „Ich gehe lieber nackt als mit Pelz.“ Kai von Appen