Securitas: Wir sind sicher!

■ Ins Gerede gekommene Schutztruppe für Tegel dementiert: Wenig Leute, keine Stasi, aber viel Sicherheit

Die Sicherheitsfirma „Securitas GmbH Sicherheit und Service“ (SGSS), die von Januar an den Flughafen Tegel überwachen soll, kann möglicherweise nicht fristgerecht mit der Kontrolle von Passagieren beginnen. Der Grund: Die neuen Mitarbeiter müssen sich einer Sichheitsüberprüfung unterziehen, die bis zu acht Wochen dauern kann, teilte die zuständige Senatsverkehrsverwaltung mit. Es sei „eher unwahrscheinlich“, daß die Überprüfungen bis zum Jahresbeginn vollzogen seien. Nicht einsatzfähige Mitarbeiter müßten durch Beamte des Bundesgrenzschutzes ersetzt werden.

Die SGSS ist in die Diskussion geraten, nachdem bekannt wurde, daß die Firma mit deutlich weniger Personal die Sicherheit in Tegel gewährleisten wolle als der „Deutsche Schutz- und Wachdienst“ (DSW), der bisher die Kontrollen durchführte (die taz berichtete). Reinhard Ottens, Geschäftsführer der SGSS, wies gestern auf einer Pressekonferenz den Vorwurf zurück, seine Firma gefährde die Sicherheit auf dem Flughafen. Weder Lohndumping noch fehlende Kompetenz, noch die Beschäftigung von Stasimitarbeitern träfen auf seine Firma zu. Ottens versicherte, daß die 230 neuen Sicherheitsmitarbeiter zum 1. Januar 1997 ausgebildet seien. Für die Sichheitsüberprüfungen habe er maximal vier Wochen eingeplant. Die Senatsverkehrsverwaltung hingegen verweist auf das umfangreiche Procedere der Personenüberprüfungen. Da die Stellungnahmen von verschiedenen Behörden vorliegen müßten, sei zu befürchten, daß sich einige Sichheitsüberprüfungen verzögerten. Der Geschäftsführer der ausgebooteten Firma DSW, Ulrich Fehlau, zweifelte indes erneut an der Qualifikation der SGSS. Bis ein Sicherheitskontrolleur eigenverantwortlich arbeiten könne, vergingen mindestens sechs Monate, sagte er. Die SGGS bildet nach Angaben von Geschäftsführer Ottens seit gestern 100 neue Mitarbeiter für den Dienst in Tegel aus. Dietmar Neuerer