Landesbanker warnstreiken

Gestern statteten MitarbeiterInnen der Hamburgischen Landesbank ihrem Aufsichtsratsvorsitzenden, Finanzsenator Ortwin Runde (SPD), einen Protestbesuch ab. Unter dem Motto: „Nicht wackeln, Ortwin“ forderten sie von ihm 100 Prozent Gehalt bei Krankheit. Den roten Wackelpudding, den Runde als Auszeichnung dafür überreicht bekam, „wie sozialdemokratisch ein Sozialdemokrat für seine Interessen einsteht“, nahm er dankend an und erklärte, sich in Tarifverhandlungen „mit allen Mitteln“ für eine Lösung einzusetzen. Eigentlich wollte die Hamburgische Landesbank ihren Angestellten schon ab dem 1. Oktober nur noch 80 Prozent ihres Gehalts bei Krankheit zahlen. Durch eine Betriebsvereinbarung ist jedoch geregelt, daß die Landesbanker bis zum Ende des Jahres weiterhin 100 Prozent des Gehalts im Krankheitsfall erhalten. Vorstandschef Werner Schulz (auch SPD) soll jedoch bereits erklärt haben: „Ab 97 ziehen wir die 80 Prozent voll durch.“

Die Gewerkschaften DAG und HBV rufen heute zu Warnstreiks auf, die Streikversammlung beginnt um 9 Uhr im Gebäude der Patriotischen Gesellschaft an der Trostbrücke. flo/kug

Foto: Henning Scholz