Zusammenrücken

■ Planwerk verbindet die Stadthälften. Keine neuen Hochhäuser für City-West

Der Entwurf für das „Planwerk Innenstadt Berlin“, der gestern von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung vorgestellt wurde, rückt die beiden Stadthälften näher zusammen. Die City- West und die ehemalige historische Mitte der Stadt werden in dem Konzept der Planer Dieter Hoffmann-Axthelm und Bernd Albers südlich des Potsdamer Platzes miteinander stärker vernetzt. Außerdem sieht der Masterplan vor, drei große Quartiere im Westteil, die zum Teil städtebaulich brachliegen, zu verdichten. Dafür könnte in der City-West auf weitere geplante Hochhäuser verzichtet werden.

Das arg lädierte Kulturforum, so das Plädoyer Hans Stimmanns, Staatssekretär im Hause des Senators für Stadtentwicklung, sollte als „Dokument der Zerstörung“ nicht verbaut, sondern als „Stadtlandschaft“ erhalten und behutsam ergänzt werden.

Interessant in dem Konzept ist, daß die Vernetzung der beiden Stadthälften nicht allein am Potsdamer Platz, sondern auch über die Kurfürstenstraße und die Pohlstraße erfolgen soll. Baulich sollen dort Gebäude „Kanten“ zum geplanten Park am Gleisdreieck bilden. Zugleich ist eine Straßenverbindung über das Freigelände vorgesehen.

Eine großflächige Verdichtung mit Wohn- und Geschäftshäusern schlagen die Masterplaner für eine „Spree-City“ im Charlottenburger Spreebogen vor, die mit Blöcken zu einem neuen Stadtqartier umgestaltet wird. Gleichzeitig sieht der Entwurf die Bebauung des Busparkplatzes hinter dem Bahnhof Zoologischer Garten vor. Aber statt, wie einmal gedacht, die Fläche für die TU zu reservieren, soll dort ein weiteres Büroviertel entstehen. Schließlich plädieren Hoffmann-Axthelm und Albers für die Verdichtung der Verkehrstrassen Lietzenburger Straße und An der Urania.

Ziel des Konzepts, sagte Stimmann, sei insgesamt, die „Innenstadt als Wohnort zu qualifizieren“. Gedacht sei dabei an einen Wohnanteil von mindestens 60 Prozent. Nach Stimmanns Angaben geht es bei der Planung um ein Potential von rund 4 Millionen Quadratmeter Bruttogeschoßfläche (BGF). Zum Vergleich: Das am Potsdamer Platz entstehende neue Stadtviertel hat 1,1 Millionen Quadratmeter BGF. Rolf Lautenschläger