Beck's-Schiff bekannt wie Marlboro

■ Bremer Brauerei-Gruppe legt erneut positive Jahresbilanz vor

Es gibt sie noch – gute Nachrichten von großen Unternehmen im Lande Bremen. Gestern stellten die Verantwortlichen der Beck's-Gruppe ihre aktuelle Jahresbilanz vor. „Es wurde erneut ein erfreulicher Jahresüberschuß erzielt“, hieß es. Die Gruppe habe bei anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erfolgreich abgeschlossen. So stieg der Umsatz der Gruppe, zu der die Brauerei Beck &Co, die Rostocker Brauerei, die Bremer Erfrischungsgetränke-GmbH und die Nienburger Glas GmbH & Co gehören, von 1,574 Milliarden Mark auf 1,595 Milliarden Mark. Das entspricht einem Zuwachs von 2,5 Prozent. Den Hauptanteil trugen mit 954 Millionen Mark die Bierverkäufe. 52 Prozent gingen in den Export.

Der Absatz des beliebten Gerstensaftes stieg von 6,1 Millionen Hektolitern auf 6,4 Millionen Hektolitern. Allerdings verhagelte der schlechte Sommer den Brauern ein noch besseres Geschäft. Geschäftsführer Josef Hattig brachte es auf den Punkt: „Scheißsommer.“

Wegen weiterer Konzentrationen auf dem Brauereisegment sahen sich die Beck's-Brauer gezwungen, immer mehr Werbung zu betreiben. Der Media-Aufwand hat sich demzufolge in den letzten fünf Jahren auf 50 Millionen Mark verdoppelt. „Unser Beck's-Schiff ist inzwischen schon so bekannt wie die Marlboro-Werbung“, erzählte Hattig gut gelaunt.

Das trägt zu weiteren Zuwächsen auf den Auslandsmärkten bei. Zwar sei der Umsatz in den USA leicht rückläufig. Dafür habe man aber in Europa einen Zuwachs von 13,6 Prozent erzielt. In Großbritannien erzielte Beck's ein Absatzplus von 5,4 Prozent. Mit zusätzlichen 14 Prozent sind die Bremer auch in Italien die mit Abstand führende deutsche Biermarke, hieß es weiter.

Mit einem gesamten Absatzvolumen von etwa 1,1 Millionen Hektolitern hat Beck's zudem in Südostasien „eine hervorragende Marktposition erreicht“. Davon entfallen allein 800.000 Hektoliter auf die Lizenzproduktion in China.

Für die Zukunft fällt der Ausblick der Geschäftsleitung nicht ganz so positiv aus. Wegen der unverändert schlechten Wirtschaftslage „kann deshalb aus heutiger Sicht in 1996/97 nur ein Umsatz erwartet werden, der leicht über dem Niveau des Berichtsjahres liegt“.

Gute Nachrichten gibt es für die 1.800 von 4.252 Beschäftigten des Unternehmens in Bremen. Ihre Arbeitsplätze sind sicher. Die geplanten Investitionen in Bremerhaven sind beschlossene Sache. Zur Zeit gibt es noch Probleme bei dem Kauf eines 15 Hektar großen Grundstückes in der Carl-Schurz-Kaserne. Sind diese ausgeräumt, will die Beck & Co-Brauerei dort insgesamt 120 Millionen Mark investieren, um den Export über die Seestadt abzuwickeln. Jeti