Hamburger Kino-Tips
Wenn sich Thelonious Monk summend immer wieder um die eigene Achse dreht und sich langsam in seine eigene Wirklichkeit hineinschraubt, dann war immer Ehefrau Nelly schützend an seiner Seite. Sie verhütete größere Verletzungen im Straßenverkehr, schmierte dem Komponisten seine Butterbrote und hielt die Verbindung zwischen dem Jazz-Genius und den Belangen des alltäglichen Lebens.Straight, No Chaser ist ein wunderschönes Filmporträt der Regisseurin Charlotte Zwerin, das Monk im Studio, auf Konzerten und hinter der Bühne ebenso respektvoll wie unaufdringlich begleitet. Fr, 6. Dezember, 22.30 Uhr, und So, 8. Dezember, 11.30 Uhr, Alabama
Zwischen den Betonpanoramen der Hamburger Vorstädte, HipHop-Clubs und Autobahnzubringern entfaltet Lars Becker in seinem Film Landgang für Ringo die Geschichte des Marinesoldaten Ringo, der sich heimlich von seinem Schiff geschlichen hat, um die Treue seiner Freundin Tulay zu prüfen. Als er sie in flagranti mit dem Immobilienmakler Eggers erwischt, wappnet sich der Seemann zum Landgefecht mit dem Nebenbuhler. Do, 5. Dezember in Anwesenheit des Regisseurs und Mo, 9. Dezember, jeweils 22.30 Uhr, Alabama
Die Hamburger Videogruppe Sunny Day Gore Produktionen präsentiert ihren bislang aufwendigsten Todesstreifen, das Weltraumabenteuer Space Command 2: Entscheidung im Sektor Eta. Außerdem gibt es eine experimentelle Annäherung an das Cyberpunk-Genre und den Dokumentarfilm 5 Prozent. Fr, 6. Dezember, 20 Uhr, T-Stube im Pferdestall, Fachbereich Sozialwissenschaften, Allende-Platz 1
Es ist die Zeit der Dominosteine, der schlittschuhgeritzten Herzchen, der Problemzonen und der Kuschelrock-CDs. Wer dieses Sortiment in glühende Herzwärme umzuwandeln vermag, dem sei Liebe, Triebe, Seitenhiebe, eine winterliche, einstündige Kollekte aus internationalen Kurzfilmen ans verwaiste Herz gelegt. Enthalten in dem Liebesgeschichten-Paket sind Amor! aus Brasilien (Foto), das filmische Blütenblätterzupfen Loves Me ... Loves Me Not aus England, die Geschichte vom schüchternen Anton in Tour d'Amour, klägliche Baggerstrategien in Sensin – Du bist es und mit Es ist aus, Marie! ein kurzer Film über das Trennen. bis zum 31. Dezember, jeden Mi, 19 Uhr, jeden So, 11 und 13 Uhr, Studio
Jeden 1. Sonntag im Monat zeigt das Zeise Filmraritäten aus Altona. Diesmal unter dem Motto Altona und die Fische. Fischmarkt und Fischverarbeitung. Immerhin stammten vor 1945 vierzig Prozent aller in Deutschland hergestellten Fischkonserven aus Altonaer Betrieben. Kopf ab, Schwanz ab, Eingeweide raus – in acht Filmen von 1930 bis 1966 wird die Fischverarbeitung in nüchternen Dokumentarfilmen geruchsneutral gewürdigt. So, 8. Dezember, 11 Uhr, Zeise
Das Traumpaar der Wirtschaftswunderzeit, Karin Baal und Hotte Buchholz, stürmen und drängen in Georg Tresslers Die Halbstarken durch das Berlin der 50er Jahre.
Mo, 9. Dezember, 22.45 Uhr, Zeise big
