Unterm Strich

Im bosnischen Kulturzentrum in der Innenstadt Sarajevos, das Platz für etwa 1.000 Leute bietet, findet im kommenden April das unabhängige, nichtkommerzielle Kulturfestival Transart Sarajevo 97 statt. Den ehrenamtlichen Künstlern und Organisatoren aus Sarajevo und Deutschland zufolge soll es „Zeichen setzen und Modell sein für kulturellen Austausch und die Notwendigkeit von Kultur als Grundlage geistigen Lebens – gerade auch in Krisengebieten in dieser Zeit“. Das Konzept lautet darüber hinaus in einem Wort: „ernstgemeinter Austausch“. Zu diesem Zwecke ist man offen für alle Sparten von Theater, Performance, Musik, Film bis hin zur Bildenden Kunst und zum Tanz. Weitere Informationen unter (06196) 741 39.

Die Love Parade soll auch im kommenden Jahr wieder durch den Großen Tiergarten gehen. Dafür haben sich die Riegen von CDU und SPD in der Bezirksverordnetenversammlung Tiergarten ausgesprochen. Aller-

dings nicht als politische Demo, sondern als simple Veranstaltung, weil dann der Bezirk für die entstehenden Kosten (Müll und so) entschädigt werden kann, finden Bündnis 90/Die Grünen. Zwar begrüße man grünerseits den Event, das durchaus, doch appellierte die Fraktion an die Veranstalter, aus Naturschutzgründen alternative Konzepte nicht auszuschließen, etwa eine Route durch die Frankfurter Allee. Dann wäre Techno aus dem Grünen auch wieder back in town, wo der Sound von den Häuserwänden auch ganz anders zurückballert. Vielleicht nur nicht ganz so filmogen.

„Ich brauch Tapetenwechsel...“: Unter dem Label „Knef-Fashion“ arbeitet die erst kürzlich von einer schwereren Krankheit genesene Hildegard Knef an einer ersten Modekollektion. Die Entwürfe für die neue Linie wolle die Künstlerin am kommenden Montag in Berlin vorstellen, teilte ihre Agentur mit. Wie die Stücke aussehen, die die 70jährige Knef zusammen mit der Kostümdesignerin Cordula Stummeyer entworfen hat, wurde vorerst nicht verraten. Neben gezeichneten Entwürfen werde es aber auch ein erstes komplettes Outfit geben. Wir bleiben dran!

Kalt und fettig: Während Sie dies hier lesen, wird das 20 Tonnen schwere Beuys-Werk „Tallow/Unschlitt“ in Mönchengladbach gerade reisefertig gemacht. Berliner Restauratoren und Spezialspediteure verpacken die sechs fast mannshohen weißen Talgblöcke christomäßig mit Spezialfolie für die Reise in den Berliner Hamburger Bahnhof, wo noch vor Weihnachten, ab dem 20. 12. nämlich, erste Bestaunungen möglich sind. Finanziell gesehen: 250.000 Mark muß Mönchengladbach laut Vertrag für den Transport blechen, der Versicherungswert steigt von 3,5 auf 7 Millionen Mark.

Neues aus der Redaktion Kirche und Welt: Vermutlich mit Splittern vom Kreuz Christi ist nach Ansicht von Denkmalpflegern ein steinernes Kreuzreliquiar ausgelegt, das im Halberstadter Dom entdeckt worden ist. Der Fund sei – obwohl alle Kreuzreliquien zusammengenommen einen Wald von der Größe Tempelhofs ergeben – „einzigartig“. Das Inlet besteht naturgemäß aus Holz, die Materialien, mit denen weitere Vertiefungen gefüllt sind, seien noch nicht ermittelt. Das Reliquiar war im Kopf der Christusfigur der „Triumphkreuzgruppe“ des Doms gefunden worden.