Wege aus der Sucht

■ Erste Tagesklinik in Hamburg eröffnet

Suchtkranke müssen nicht unbedingt in ein Krankenhaus eingeliefert werden, wenn es um den Entzug geht. „Wir brauchen auch Einrichtungen, in denen sie wohnortnah betreut werden können“, lautet das Plädoyer von Oberarzt Robert Stracke. Gestern durfte der Arzt sich freuen. Fünf Jahre nach Geburt der Idee eröffnete Gesundheitssenatorin Helgrit Fischer-Menzel (SPD) Hamburgs erste Suchttagesklinik in der Hermannstraße. Die Klinik namens Alstertor ist eine Außenstelle des suchttherapeutischen Zentrums im AK Ochsenzoll und richtet sich an Alkohol- und Medikamentenabhängige mit festem Wohnsitz und weitgehend intakten Sozialbeziehungen.

Geöffnet ist die Klinik von morgens acht bis nachmittags um vier. Gerade Mütter mit Kindern – sie zählen zu der größten Gruppe der Betreuten – profitieren von diesen Zeiten. Eine Therapie dauert mindestens sechs, höchstens zehn Wochen. In dieser Zeit werden Gruppen- und Einzeltherapien angeboten sowie Angehörigengespräche. Zugleich sollen die Kranken motiviert werden, im Anschluß an die Therapie weiterführende Hilfen zu suchen. „Wir können in der kurzen Zeit nur den direkten Entzug leisten, meint Stracke. „Darüberhinaus soll den Suchtkranken aber auch gezeigt werden, wie sie aktiv Wege aus der Sucht finden können.“ kug