Agenda 21

■ Sperriges GAL-Parteitagsthema: Lokaler Beitrag zum Klimaschutz

Global denken – lokal handeln, das ist ein altes Postulat grüner Politik. Morgen soll eine ganze GAL-Mitgliederversammlung auf diese Methode verpflichtet werden. Das zentrale Thema des Parteitages in der Farmsener Carl-Schneider-Turnhalle werden Hamburger Konsequenzen aus den Erkenntnissen des Klimagipfels von Rio aus dem Jahre 1992 sein.

In einem der Rio-Beschlüsse heißt es: „Bis 1996 soll sich die Mehrzahl der Kommunalverwaltungen der einzelnen Länder mit ihren Bürgern einem Konsultationsprozeß unterzogen haben und einen Konsens hinsichtlich einer ,Kommunalen Agenda 21' für die Gemeinschaft erzielt haben.“ Es geht also um nicht weniger, als den Klimaschutz für das 21. Jahrhundert auf die kommunalpolitische Tagesordnung zu bringen.

Einer der Autoren des Leitantrages für die GAL-Versammlung, der Bürgerschaftsabgeordnete Alexander Porschke, möchte vermeiden, daß morgen einmal mehr „unverbindliche Papiere in Form eines Wunschzettels“ produziert werden.

Deshalb soll an folgender Frage hart gearbeitet werden: Welche konkreten Schritte müßten in Hamburg für eine effizientere Nutzung von Rohstoffen und Energie und einen schonenden Umgang mit der Umwelt gegangen werden, die sowohl hier sozialen Ausgleich erreichen, als auch den weniger entwickelten Staaten bessere Entwicklungschancen einräumen?

Porschke sieht selbst, daß Lösungen für derartige Fragen von einer Landesmitgliederversammlung wohl schwerlich zu erwarten sind. Er würde sich freuen, wenn zumindest ein Problemaufriß und sinnvolle Arbeitsaufträge herauskommen.

Einen Hauch von altbekanntem Strömungskampf verspricht das Hauptthema nicht. Dafür könnte aber die Landesarbeitsgemeinschaft „Frieden und Internationales“ sorgen, die den Landesvorstand per Mitgliederbeschluß zwingen will, doch noch den Hamburger Ostermarsch-Aufruf zu unterzeichnen. oet