Promille-Hoffnung

■ Neues Beschäftigungsprogramm der Behörde soll Langzeitarbeitslose fördern

Hoffnung für jeden tausendsten Langzeitarbeitslosen in Hamburg: Die Sozialbehörde hat ein Beschäftigungsmodell für sie, das Dauerarbeitsplätze verspricht. Mit einer Anschubfinanzierung für Betriebe, die Langzeitarbeitslose einstellen, will Sozialsenatorin Helgrit Fischer-Menzel (SPD) neue Akzente im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit setzen.

Gestern stellte die Senatorin das Modellprojekt vor: Im Rahmen des Programms „Beschäftigungsfördernde Erwerbsbetriebe“ sollen ab April dieses Jahres etwa 50 bis 60 Beschäftigte in insgesamt sechs Betrieben gefördert werden. Dafür stehen rund zwei Millionen Mark aus dem Hamburger Haushaltstopf und dem Europäischen Sozialfonds zur Verfügung.

Voraussetzung für eine Förderung ist, daß ein „Beschäftigungsfördernder Erwerbsbetrieb“ Langzeitarbeitslose beruflich qualifiziert, sozial stabilisiert und zu tariflichen beziehungsweise ortsüblichen Bedingungen beschäftigt und zudem durch Gründung, Erweiterung oder Umstellung Dauerarbeitsplätze schafft. Dann werden drei Jahre lang bis zu 70 Prozent der anfallenden Kosten erstattet, in den beiden folgenden Jahren bis zu 60 Prozent. Auswahl und Beratung der Betriebe liegt bei der Lawaetz-Stiftung. Bei Erfolg soll das Programm in den nächsten Jahren fortgeschrieben werden.

Die Arbeitsmarktsituation in Hamburg ist nach den Worten der Senatorin trotz des konjunkturellen Aufschwungs von einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit gekennzeichnet. Fast zwei Drittel der Erwerbslosen, das seien rund 50 000 Männer und Frauen, sind seit vielen Jahren ohne Job – folglich Langzeitarbeitslose.

Ergänzend zum angelaufenen Lohnkostenförderprogramm für Sozialhilfeempfänger trage die Idee der „Beschäftigungsfördernden Erwerbsbetriebe“ der Erfahrung Rechnung, daß besondere betriebliche Strukturen und Abläufe nötig seien, um Langzeitarbeitslosen wieder eine echte Chance zu geben, erklärte Fischer-Menzel. oet