Korruption in der Bauverwaltung

■ Angestellter nahm Schmiergeld an und wurde suspendiert

Gegen einen Angestellten der Baubehörde ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Vorteilsnahme und Bestechlichkeit. Der Mann ging in die Falle: Die Kriminalpolizei hatte ein Schmiergeld von 3.000 Mark präpariert und die Nummern der Geldscheine notiert. Die Scheine wurden unmittelbar nach der Übergabe bei dem Beschuldigten gefunden. Senator Bernt Schulte (CDU) hatte daraufhin den Bediensteten mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert und erteilte Hausverbot.

Bei der Senatskommission für das Personalwesen ist die Kündigung beantragt. In welchem Amt der Mann tätig war, wollten weder die Baubehörde noch die Staatsanwaltschaft sagen. Offenbar hatte der beschuldigte Mann aber Aufträge an Firmen vergeben und sich dafür bezahlen lassen. Eine Firma hatte Anzeige bei der Kripo erstattet, daraufhin hatten die Ermittler das Bestechungsgeld vorbereitet.

Die internen Anti-Korruptions-Kontrollmechanismen der Behörde kamen in diesem Fall offenbar nicht zum Zuge. So wird zum Beispiel eine Firmenliste geführt. Damit läßt sich feststellen, ob eine Firma besonders oft von einem bestimmten Mitarbeiter mit Aufträgen bedacht wird. Wenn ein Angestellter 17 mal der gleichen Firma einen Auftrag gleicher Art gebe, dann werde man mißtrauisch. jof