Die Botschaften zieht es nach Berlin

■ Senat: 47 Staaten haben bereits Vertretungen in der Hauptstadt, weitere 67 wollen ein Grundstück kaufen

Mehr als ein Viertel aller Staaten mit diplomatischen Beziehungen zu Deutschland verfügt bereits über eine Repräsentanz in der Hauptstadt. 47 der insgesamt 183 Staaten, mit denen Deutschland diplomatische Beziehungen unterhalte, hätten eine Botschaftsaußenstelle oder eine Residenz in Berlin, sagte gestern Senatssprecher Michael-Andreas Butz. Es sei zu erwarten, daß die meisten Länder ihre Vertretungen zeitgleich mit dem Umzug von Bundestag und Bundesregierung 1999 von Bonn nach Berlin verlegen werden.

Unter den 47 Staaten, die bereits jetzt in Berlin residieren, haben nach Angaben des Senatssprechers 15 Länder hier eigens Grundstücke für ihre Vertretungen erworben: Australien, Belgien, Dänemark, Finnland, Indien, Island, Kuwait, Mexiko, Norwegen, Portugal, Schweden, Thailand, die Türkei, Venezuela und Zypern. Die anderen Staaten verfügten bereits seit vielen Jahren über eigene Standorte in Berlin. Interesse am Grunderwerb in Berlin hätten weitere 67 Staaten gezeigt. Dabei handele es sich um Länder, die dort bisher nur eine Außenstelle oder ein Generalkonsulat unterhielten oder nur mit einem Honorarkonsul vertreten seien.

Insgesamt würden also mit dem Umzug von Parlament und Bundesregierung 114 Staaten ihren Sitz in Berlin nehmen. Bei den anderen 69 Staaten sei davon auszugehen, daß sie sich zu einem späteren Zeitpunkt um Flächen für eine Botschaft bemühten. dpa