SFOR auf nach Bosnien

■ Beratungen über Sicherheitscharta sollen am 19. Januar beginnen

Brüssel (AFP) – Die neue Bosnien-Mission der Nato kann wie geplant am Freitag beginnen. Die Nato-Verteidigungsminister gaben gestern grünes Licht für die rund 31.000 Mann starke SFOR- Truppe, an der auch 3.000 deutsche Soldaten beteiligt sein werden. Die SFOR (Stabilization Force), deren Mandat zunächst auf 18 Monate begrenzt ist, soll das Aufflammen neuer Kämpfe in Bosnien-Herzegowina verhindern und die zivilen Wiederaufbauanstrengungen unterstützen.

Zuvor hatte die Ministerrunde im Nato-Hauptquartier Rußland zu weiteren Abrüstungsschritten vor der Aufnahme offizieller Gespräche über eine Sicherheitscharta aufgefordert: Die im Rahmen des START-II-Vertrages zugesagten Reduzierungen taktischer Nuklearwaffen sollten endlich beendet werden. Bundesverteidigungsminister Volker Rühe schlug START-III-Verhandlungen vor, um die Arsenale mit strategischen Atomwaffen noch einmal zu halbieren. Er erinnerte daran, daß die Duma, die Abgeordnetenkammer in Moskau, den START-II-Vertrag immer noch nicht ratifiziert habe. Das 1992 zwischen den USA und Rußland geschlossene Abrüstungsabkommen sieht die Halbierung der Arsenale bei taktischen Atomwaffen vor.

Die Verhandlungen über eine Sicherheitscharta sollen am 19.Januar des nächsten Jahres beginnen und voraussichtlich bis zum Nato- Gipfel Anfang Juli in Madrid dauern. In Madrid werden dann die ersten Beitrittskandidaten aus den Ländern Mittel- und Osteuropas benannt. Die westliche Allianz hatte in diesem Zusammenhang bereits zugesagt, keine Atomwaffen auf dem Territorium neuer Mitglieder im Osten zu stationieren.