Extrem

Ein extremer Film: extrem schnell, extrem spannend. Schon die ersten Einstellungen legen ein wahnwitziges Tempo vor. Mit Blaulicht werden ein Polizist und ein Drogendealer fast gleichzeitig in ein New Yorker Krankenhaus eingeliefert. Beide müssen sofort operiert werden, doch nur ein OP-Saal ist frei. Wem soll der Vorzug gegeben werden? Dr. Guy Luthan (Hugh Grant) zögert nur kurz, dann trifft er seine Wahl. Auch der Neurologe Lawrence Myrick (Gene Hackman) hat sich entschieden. Um eine bisher unheilbare Krankheit zu heilen, schreckt er nicht vor medizinischen Experimenten mit Unfreiwilligen zurück.Wenn der hübsche Weißkittel auf der Suche nach seinem einzigen Entlastungszeugen in die Tiefen New Yorks hinabsteigt und zwischen Schächten und Röhren, Ratten und Fäkalien zum schweißüberströmten Angsthasen mutiert, schaudert es uns wohlig im Wissen, daß ein Hugh Grant nicht so einfach sterben wird. Immerhin darf Grant endlich einmal zeigen, daß er mehr drauf hat, als den charmanten Milchbubi zu mimen. Schade nur, daß ihn das Drehbuch schlußendlich in die Rolle des tapferen Predigers zwingt. Sein verbaler Schlagabtausch mit Gene Hackman hat die Originalität von Socken unterm Weihnachtsbaum, und wir wünschen uns wieder Action statt Anständigkeit. Kira Moll City, Oase, Savoy