■ beiseite
: Schiebung

Die Zeiten sträuben sich, scheint's, gegen jahresendzeitliche Theaterpremieren. Schaubühne und Volksbühne haben verschoben (wir meldeten), und das Berliner Ensemble weiß auch nicht, wie es sich lassen soll. Erst sollte Heiner Müllers Todestag, der 30. Dezember, mit einer, der letzten, Vorstellung von Müllers „Bau“ in der Regie von Thomas Heise begangen werden. Dann drängte die Premiere von Chaplins „Monsieur Verdoux“ in der Regie des Gastes Werner Schroeter auf diesen Platz. Jetzt aber ist der Hauptdarsteller Martin Wuttke krank geworden, weswegen das Ganze auf den 19. Januar geschoben werden muß. Nun ist aber keinesfalls doch „Der Bau“ zu sehen, sondern — damit das Verdoux-Restensemble nicht müßiggehen muß —, eine Revue von Schroeter unter dem lustig müllerisierenden Titel „Der Rest heißt Abgrund Grauen oder Lust“ (30./31.12.). Außerdem auf dem wankelmütigen BE-Spielplan: Frank-Patrick Steckel wird demnächst Brechts „Badener Lehrstück“ inszenieren und B. K. Tragelehn Müllers „Umsiedlerin“.