Hafenbetrieb trotzt dem Eis

■ Containerterminal ohne Probleme, Schiffahrt auf Unterweser läuft noch

Auf der Mittelweser geht nichts mehr für die Binnenschiffahrt. Oberhalb des Weserwehrs hat sich gestern laut Wasserschutzpolizei eine dünne geschlossene Eisdecke gebildet. Die Weserschleuse hat ihren Betrieb eingestellt, weil die Kähne in den zugefrorenen Kanälen festsitzen. In den bremischen Seehäfen geht das normale Leben aber trotz Frost und Eis weiter.

Am Containerterminal in Bremerhaven ist es nach Auskunft des Betriebsleiters undenkbar, daß Eisgang die Abfertigung der Schiffe behindern könnte. Strömung und Tide seien zu stark; allein ein Schneeeinbruch wie im Winter 1979/80 könnte die Hinterlandverkehre zum Erliegen bringen. Beide verhindern auch eine geschlossene Eisdecke auf der Unterweser unterhalb des Wehrs. Hier würden sich durch den Ostwind am Westufer Eisplatten aufeinander türmen, die besonders die Häfen links der Weser wie Brake und Nordenham beeinträchtigen könnten. Wenn sich diese Eisberge bei Tauwetter lösten, seien Schäden an Dalben, Pfählen und am Ufer vertäuten Schiffen zu befürchten, so ein Sprecher der Wasserschutzpolizei.

Die Weser bleibe aber für größere Schiffe befahrbar. Noch verkehrten auch Binnenschiffe mit Containern zwischen Bremen und Bremerhaven, die Fährverbindungen seien aber unregelmäßig.

In den Hafenbecken seien Schlepper unterwegs, um das Fahrwasser offen zu halten, hieß es. Die Hafenschleusen arbeiteten sowohl in Bremen als auch in der Seestadt normal.

Auch für die meisten Mitarbeiter im Hafen ist die Kälte erträglich. Die Führerhäuschen der Containerbrücken und Van-Carrier seien beheizt, versichert man bei der Bremer Lagerhaus-Gesellschaft. Nur die Lascher müßten frieren, wenn sie die Containerkisten per Hand an den Kranhaken befestigen müßten. Noch laufe alles nach Plan, wird in Bremerhaven versichert. Verzögerungen könnten auftreten, wenn die Ostsee zufriere und die gebuchten Schiffe in den dortigen Häfen fest-säßen. jof