Kinder setzten Sofa in Brand

■ Delmenhorster Wohnhaus wurde evakuiert / 1 Mio. Mark Schaden

Nach einem Brand in einem sechsgeschossigen Wohnhaus in Delmenhorst sind am Donnerstag zwölf Menschen wegen Rauchverletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Den Ermittlungen zufolge zündelten vier Jungen im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren auf dem Flur im dritten Obergeschoß und setzten ein abgestelltes Sofa in Brand, teilte die Polizei gestern mit. 16 der insgesamt 120 Wohnungen wurden durch Rauch in Mitleidenschaft gezogen und von der Feuerwehr gesperrt. Der Schaden wird auf rund eine Million Mark geschätzt.

Ein in dem Haus wohnender zwölfjähriger Libanese zündete nach Angaben der Polizei mit einem Feuerzeug eine Zigarettenschachtel an und warf diese auf das Sofa, das sofort Feuer fing. Die Kinder wollen noch versucht haben, den Brand zu löschen, rannten dann aber aus dem Haus. Als sie dem Hausmeister über den Weg liefen, teilten sie ihm mit: „Da oben brennt es.“

Rund 100 Bewohner aus 35 Wohnungen mußten evakuiert werden. Sie wurden erst in einem Bus, später in einem Zelt untergebracht. Die Mieter der unbewohnbar gewordenen Wohnungen gingen in ein Hotel oder zogen bei Verwandten ein. Der Brand beschränkte sich nach Angaben der Feuerwehr auf den Flurbereich des dritten Geschosses. Die Eingangstüren von vier Wohnungen sowie die Außenfassade wurden beschädigt. dpa