„Auf Juist keine Probleme“

■ Trotz Frost kaum Probleme bei Rückreise von den ostfriesischen Inseln

Trotz frostbedingter Einschränkungen beim Fährverkehr gab es keine größeren Probleme bei der einsetzenden Rückreisewelle mehrerer tausend Touristen auf den ostfriesischen Inseln. Das ergaben Anfragen der dpa bei Reedereien, Wasserschutzpolizei und Fluglinien am Sonntag. „Auf Juist gibt es keine Probleme“, sagte ein Sprecher der Fluglinie „Frisia-Luftverkehr GmbH Norddeich“. Pro Tag würden bis zu 700 Menschen von der seit Silvester vom Festland abgeschnittenen Inseln herausgeflogen. Viele Touristen hätten offenbar auch einfach ihren Inselurlaub verlängert.

Ähnliches berichteten Sprecher der Polizei und der Reedereien von den übrigen sechs ostfriesischen Inseln. Neben Juist waren auch Spiekeroog und Wangerooge seit Tagen nicht mehr mit Schiffen zu erreichen. Baltrum stand in den vergangenen drei Tagen auf der Kippe, konnte aber auch am Sonntag noch angelaufen werden. Nach Borkum liefen zwar noch Fähren aus, allerdings nur tagsüber, denn nachts ist die Treibeisgefahr wegen der dann eingeschränkten Sicht zu groß. Eine längere Fahrzeit als gewohnt wegen des Eisgangs mußten auch die Passagiere auf den Schiffen von und nach Norderney und Langeoog hinnehmen.

Beinahe völligen Stillstand registrierte die Wasserschutzpolizei auf allen niedersächsischen Binnengewässern. „Außer unseren drei Eisbrechern ist nichts mehr unterwegs“, sagte ein Sprecher. Diese Spezialschiffe sorgten dafür, daß das Eis nicht Kanalanlagen beschädigte. Dagegen hatte sich die Eislage auf der Weser zwischen Bremen und Bremerhaven am Sonntag leicht entspannt. Im Stadtgebiet führte der Fluß lockeres Treibeis. Die Fähren verkehren allerdings zum Teil unregelmäßig. Schiffe mit starker Maschinenleistung hätten keine Probleme, in die Häfen einzulaufen, hieß es.

Auf der Elbe bei Bleckede im Landkreis Lüneburg hatten Fußgänger über den zugefrorenen Fluß bereits am Freitag einen 400 Meter langen Weg zum anderen Ufer mit Sand markiert. Behörden mahnten allerdings, das Betreten der Elbe geschehe nur auf eigene Gefahr. Für Aller, Leine und Weser gab die Bezirksregierung Hannover eine Eiswarnung heraus. Vor dem Betreten werde dringend gewarnt, da bei fließenden Gewässern die Eisfläche nicht überall gleich dick sei.

Der Straßenverkehr in Niedersachsen lief am Sonntag trotz zeitweiligen leichten Schneefalls bis zum Mittag ohne größere Zwischenfälle. In der Nacht zum Samstag waren nach Glätte und Schneefall die Unfallzahlen kurzfristig in die Höhe geschnellt. Allein auf den Autobahnen um Hannover registrierte die Polizei über 30 Karambolagen. Meist blieb es bei Blechschäden. In Bremen war die Feuerwehr am Wochenende im Dauereinsatz, da viele Wasserleitungen und Heizungsrohre einfroren und platzten.

Spaß am Dauerfrost hatten dagegen viele Hannoveraner. Zu dem Maschseefest auf der zugefrorenen Eisfläche nahe der Innenstadt kamen am Samstag nach Angaben der Polizei rund 100.000 Menschen. Am Sonntag zur Fortsetzung des Festes wurden noch einmal so viele erwartet. dpa