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: Jaguars triumphierten auch in Denver

Berlin (taz) – Trotz Brett Favre, dem Quarterback der Green Bay Packers, der zum zweiten Mal in Folge zum besten Spieler der Saison gewählt wurde und auch am Samstag beim 35:14 im Play-off- Viertelfinale gegen San Francisco eine blendende Leistung bot: der Mann der Stunde in der NFL heißt Mark Brunell. Vor allem dank der präzisen Pässe des Quarterbacks der Jacksonville Jaguars gelang dem erst seit zwei Jahren existierenden Team aus Florida die zweite Sensation binnen einer Woche. Nach dem sie den Buffalo Bills am letzten Samstag die erste Heimniederlage in einem Play-off- Match zugefügt hatten und das Team aus dem Rennen um die Super Bowl warfen, gewannen die Jaguars jetzt bei den hochfavorisierten Denver Broncos mit 30:27.

Denver hatte in den ersten 13 Saisonspielen nur einmal verloren und dann noch zwei Niederlagen kassiert, als Coach Mike Shanahan einige Stammspieler pausieren ließ, um sie für die Play-offs zu schonen. Eine schlechte Idee offenbar, denn genau jene Akteure waren es, die gegen Jacksonville entscheidende Fehler machten, nachdem die Broncos zu Beginn mit 12:0 geführt hatten. Vor allem Brunell, der 18 Bälle, darunter zwei hervorragende Touchdown- Pässe, an den Mann brachte, und Running Back Natrone Means, der gegnerische Abwehrreihen vor sich herschiebt wie eine Dampfwalze, bekamen sie nicht in den Griff. „Ich weiß nicht, was ihr meint“, sagte Jaguars-Coach Tom Coughlin auf die Frage, was ein so junges Team eigentlich im Halbfinale zu suchen habe. „Wir spielen den besten Football unserer Geschichte.“ Das konnte auch John Elway, renommierter Quarterback der Broncos, bestätigen: „Man muß ihnen alles Lob der Welt zollen. Sie spielten perfekt, und Brunell war großartig.“

Mark Brunell, Jaguar und Quarterback Foto: Reuter

Brett Favre stand seinem Kollegen auf dem matschigen Feld des Lambeau Field in Green Bay kaum nach. Wie im Vorjahr hatten die San Francisco 49ers im Norden nichts zu bestellen und mußten ein weiteres Mal ihre Hoffnung auf die Super Bowl begraben. „Die Bedingungen waren gräßlich“, sagte Favre. „Es war kalt, regnerisch und windig, was es schwermachte, den Ball festzuhalten.“ Mehr Schwierigkeiten hatte in dieser Hisicht jedoch Elvis Grbac, der Ersatz- Quarterback der 49ers, der schon im ersten Viertel für den rippengeprellten Steve Young ins Spiel kam und dem drei Ballverluste unterliefen. Als Young den Platz verließ, lag San Francisco allerdings schon 0:14 zurück, nachdem Desmond Howard, der Punt-Returner von Green Bay, mit zwei spektakulären Läufen einen Touchdown erzielt und einen vorbereitet hatte. „Wenn ich den Ball sauber fangen kann, können wir punkten“, sagte Howard, im Sommer gerade noch ins Team gerutscht, selbstbewußt.Matti