Sie reden wieder – ohne Erfolg

■ Bei einem Geheimtreffen können sich Netanjahu und Arafat nicht über die Zukunft Hebrons einigen

Jerusalem/Tel Aviv (dpa/taz) – Der Chef der palästinensischen Selbstverwaltung, Jassir Arafat, und Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sind in der Nacht zu Sonntag zu einem Geheimtreffen zum Thema Hebron zusammengekommen – einigen konnten sie sich nicht. Bei dem Gespräch ging es vor allem um die Umgruppierung der israelischen Truppen in der Stadt im Westjordanland. Das von US-Vermittler Dennis Ross arrangierte Treffen habe auf palästinensischem Gebiet an der Grenze zum Gaza-Streifen stattgefunden, berichtete Radio Israel. Gestern erklärte Netanjahu „gewisse Fortschritte“ seien erzielt worden, doch habe man „noch nicht volle Übereinstimmung in allen Fragen erreicht“. „Die Hauptstreitpunkte haben nicht direkt mit Hebron zu tun, sondern mit weiteren Rückzügen“, sagte der palästinensische Planungsminister Nabil Schaath. Radio Israel meldete, Netanjahu habe die Forderung „energisch zurückgewiesen“, die israelische Armee bis zum 7. September aus weiteren 70 Prozent des Westjordanlandes abzuziehen, wie in den Osloer Autonomieabkommen vorgesehen. Nach israelischen Angaben will Netanjahu dies bis Mitte 1998 aufschieben. Bericht Seite 9