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Zwischen Luzifer und Ahriman steht Christus

■ betr.: „Böses Ende. Guter An fang“, taz vom 31.12. 96

Das Böse wird häufig mißverstanden. Im Sinne von Watzlawick gibt es auch ein „Gutes des Bösen“ – daran ablesbar, daß das Böse schlechthin die Bedingung von (Wahl-)Freiheit ist.

Ein weiteres Problem im Umgang mit „dem Bösen“ stellt die philosophiegeschichtliche geprägte Dualität unseres Denkens dar: Gott und der Teufel (ein Beispiel für dieses fundamentale Mißverständnis ist J.-P. Sartre mit seinem gleichnamigen Drama).

Doch schon Hegel erkannte im Rahmen seiner dialektischen Logik, daß die volle Spanne des Seins dreiwertig angelegt ist.

Anthroposophisch ausgedrückt: Zwischen Luzifer und Ahriman steht – die Balance haltend – der Menschheitsrepräsentant Christus (vgl. auch die Holzplastik Rudolf Steiners: „Der Menschheitsrepräsentant zwischen Luzifer und Ahriman“, abgedruckt z.B. in: „Ahriman. Profil einer Weltmacht“, Urachhaus Verlag 1996). Schon in der Bibel tauchen Diabolos (Luzifer) und Satan (Ahriman) als die beiden Pole des Bösen auf, zwischen welchen der Mensch auch den Mittelweg, also Christus, wählen kann. Michael Heinen-Anders,

Troisdorf

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