Noch immer nicht meisterhaft

■ Ratsherrn-Cup auch dieses Jahr ausverkauft: HSV und FC St. Pauli am Start / Martin Driller bleibt offenbar doch am Millerntor

Wer noch keine Karten hat, braucht sich nicht mehr zu beeilen: Der Ratsherrn-Cup ist ausverkauft. Wie schon in den Jahren zuvor werden auch bei der elften Auflage des größten Hamburger Hallenfußball-Turniers an Sams- und Sonntag jeweils 4 300 Zuschauer die Alsterdorfer Sporthalle bis auf den letzten Platz füllen. Doch dies hat ebenfalls bereits Tradition: Auch 1997 gehört der Ratsherrn-Cup nicht zur Masters-Serie des DFB.

Wie gehabt gehen acht Mannschaften in zwei Vierer-Gruppen an den Start. Neben dem Titelverteidiger FC St. Pauli und dem Lokalrivalen HSV sind aus der Bundesliga noch Fortuna Düsseldorf und der 1. FC Köln dabei. Hinzu kommen Zweitligist Carl-Zeiss Jena, Zenit St. Petersburg und Slavia Prag. Als letzte Mannschaft qualifizierte sich gestern abend nach Redaktionsschluß ein Hamburger Amateurverein.

An beiden Tagen beginnen die Spiele um 17 Uhr – auf Wunsch des Fernsehens. In bewährter Manier reisen die Fans der beiden Hamburger Erstligisten auf getrennten Wegen an. Morgen und am Sonntag starten um 15.30 bzw. 16 Uhr Shuttle-Busse am Clubheim des FC St. Pauli, um die braun-weißen Anhänger zur Alsterdorfer Sporthalle zu bringen.

Vor allem einen Spieler werden die Millerntor-Fans vermutlich ganz besonders anfeuern: Martin Driller. Was sich am Mittwoch bereits angedeutet hatte, erfuhr gestern seine Bestätigung. Der 27jährige wird auch in der näheren Zukunft für den FC St. Pauli spielen.

Gestern informierte Präsident Heinz Weisener seine Präsidiumskollegen und Manager Helmut Schulte über sein am Vortag getätigtes Angebot an Driller. Von dem Gremium gab es keine grundlegenden Einwände gegen die weitere Verpflichtung des zuletzt für Wirbel sorgenden Stürmers. Driller, dessen Vertrag zum Ende der Saison ausläuft, soll für drei weitere Jahre an den Kiez-Klub gebunden werden.

In den vergangenen Wochen hatte der ehemalige Dortmunder, der so etwas wie ein Ziehsohn von Papa Heinz ist, darauf bestanden, auf die Transferliste des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gesetzt zu werden, um nach der Saison ablösefrei wechseln zu können. Weisener offerierte Driller in einem Gespräch am Mittwoch eine Aufbesserung des auf 350 000 Mark geschätzten Jahresgehalts und scheint den Profi damit überzeugt zu haben. cleg/dpa