Schrift-Konservative

■ Schleswig-Holsteiner Volksinitiative will die Rechtschreibreform kippen

Mit einer Volksinitiative wollen mehr als 65 000 Schleswig-HolsteinerInnen erreichen, daß ihr Landtag die umstrittene Rechtschreibreform als erstes Bundesland stoppt. Die Gegner der Reform überreichten Landtagspräsident Heinz-Werner Arens (SPD) gestern 20 000 Unterschriften. So viele sind laut Volksabstimmungsgesetz nötig, damit das Parlament sich mit der Volksinitiative beschäftigt.

Die UnterschreiberInnen fordern den Landtag auf, das Schulgesetz um einen Absatz zu ergänzen, in dem „für die Schulen die allgemein übliche und jetzt gültige Rechtschreibung beizubehalten ist“.

Matthias Dräger, einer der Sprecher der Initiative, sagte, der Landtag solle die seit Mitte Dezember gesammelten Unterschriften „als unübersehbares demokratisches Signal der Bevölkerung werten“ und die Initiative zügig behandeln. Mehr als 65 000 Unterschriften haben die ReformgegnerInnen mit Unterschriftenlisten in drei großen Schleswig-Holsteinischen Tageszeitungen gesammelt; das sind 45.000 mehr, als das Gesetz für die Behandlung der Volksinitiative im Landtag vorschreibt.

Der will in den kommenden zwölf Wochen erstmal prüfen, ob er sich mit der Rechtschreibreform befassen darf. Bevor diese Frage geklärt wird, will der Innen- und Rechtsausschuß die 20.000 eingereichten Unterschriften kontrollieren.

Eine Volksinitiative gegen die Rechtschreibreform gibt es auch in Bayern. Hier wurden nach Angaben der Münchener Bürgeraktion „Mehr Demokratie“ bereits 45.000 Unterschriften für die Zulassung eines Volksbegehrens gegen die Reform gesammelt. lno