Airbus soll privat fliegen

■ Neue Kapitalgesellschaft konkurriert ab 1999 mit US-Giganten Boeing

Berlin (taz/AFP) – Das wird ein Luftkampf der Giganten werden. Um der angekündigten Fusion zwischen Boeing und McDonnell Douglas auf dem Weltmarkt Paroli bieten zu können, soll das europäische Unternehmen Airbus bis 1999 privatisiert werden. Zur Zeit noch arbeitet Airbus als lockere wirtschaftliche Interessengemeinschaft von vier Unternehmen aus vier europäischen Ländern: Der deutschen Daimler-Benz Aerospace (Dasa) und der französischen Aerospatiale mit je 37,9 Prozent Beteiligung, der britischen Aerospace mit 20 Prozent und der spanischen Casa mit lediglich 4,2 Prozent Beteiligung.

Die vier Airbus-Partner vereinbarten gestern in Paris, diese Konsortium in eine private Kapitalgesellschaft nach französischem Recht umzuwandeln. Durch die neue Gesellschaft mit einem einzigen Leitungsgremium sollen die Kosten in allen Geschäftsbereichen drastisch minimiert werden. Die Zentrale der neuen Gesellschaft soll künftig mit einem einzigen Leitungsgremium für Fertigung, Einkauf, Testflüge und Engineering zuständig sein und Gegensätze zwischen den Staatsbetrieben uns den privaten Partnern abbauen.

In der Weltrangliste der Flugzeugbauer liegt Airbus mit 33 Prozent auf Platz zwei - mit weitem Abstand hinter den US-Unternehmen (60 Prozent), deren Fusion bereits beschlossene Sache ist. Die Europäer wollen jetzt angreifen. Vor allem mit einem noch zu entwickelnden Großraumflugzeug (A3XX), das den 747 Jumbo ab 2004 vom Markt verdrängen soll. Airbus rechnet mit Entwicklungskosten für den A3XX von 15 Milliarden Mark – auch XXL. kpk