„Die Werbung braucht pfiffige Omas und Opas“

„Dieser Mann würde wunderbar hinter eine Wursttheke passen!“. Sofort als Manfred Nielson die Räume der Hamburger Fotomodellagentur „40 plus models“ betritt, steht für Inhaber Michael Schultz fest: Der Mann wird in seine Kartei aufgenommen. Er hat gute Chancen, Werbeaufträge zu bekommen – und das im Alter von 43 Jahren. Frauen und Männer zwischen 40 und 80 Jahren stehen bei Schultz hoch im Kurs. Seit einem Jahr vermittelt der gelernte Exportkaufmann diese Altersgruppe an die Werbebranche. Etwa 60 bis 70 Fotografen und Werbeagenturen gehören mittlerweile zu seinen Kunden. Sie greifen vor allem dann auf die Senioren zurück, wenn für pharmazeutische Erzeugnisse geworben werden soll.

250 Fotomodelle zwischen 40 und 80 Jahren kann die Agentur mittlerweile anbieten, die meisten davon sind Frauen. Männer so meint Schulz, „sind da wohl etwas gehemmter.“ Außerdem stelle sich oft schon im ersten Gespräch heraus, daß viele männliche Kandidaten einfach nur „langweilig“ seien. Keine Schönlinge sind gefragt, sondern kernige und markante Typen. Denn so Schulz: „Die Werbung braucht pfiffige Omas und Opas.“ Dorit Koch