Brüchige Stützen

■ 61 Prozent sind gegen den Transrapid. MPG erforscht die Demobereitschaft

Berlin (taz) – Der Transrapid hat in Deutschland doppelt so viele Gegner wie Befürworter. Das ist das Ergebnis einer Meinungsumfrage, die der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) beim Forschungsinstitut Inra in Auftrag gegeben hatte. Nur 30 Prozent der 1.000 Befragten antworteten auf die Frage, ob die Magnetschnellbahn zischen Hamburg und Berlin gebaut werden soll, mit Ja. 61 Prozent äußerten dagegen klar ihre Ablehnung, neun Prozent waren unentschieden. In den fünf betroffenen Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg- Vorpommern, Brandenburg und Berlin sind sogar 63 Prozent gegen das Milliardenprojekt.

Doch auch die Magnetschnellbahn-Planungsgesellschaft (MPG) schickt Forscher los, um Volkes Stimme zu erkunden. Das Institut für Konfliktforschung in München hat den Auftrag, herauszufinden, was die Leute beim Transrapid kritisch beurteilen. Vor allem aber interessiert sich die MPG für mögliche Protestaktionen. Die Interviewer sollen bei ihrer Fahrt übers Land beobachten, wo Schwerpunkte und neuralgische Punkte für Demonstrationen sein könnten. Wo hängen viele Plakate, wo sind Szenetreffs, wo wären Aktionen besonders effektiv?

Morgen wird laut Robin Wood der Verkehrsausschuß im Bundestag endlich die neue Wirtschaftlichkeitsstudie zum Transrapid zu Gesicht bekommen. aje