Der Bremer Schlüssel und "Die Zeit"

Zum Neujahrsempfang des Senats wird die Mitherausgeberin der Wochenzeitung Die Zeit, Marion Gräfin Dönhoff, am heutigen Donnerstag im Bremer Rathaus erwartet. Nach Mitteilung der Senatspressestelle wird sie dem geladenen Publikum unter anderem erklären, wie der Bremer Schlüssel auf den Titelkopf der vor 51 Jahren gegründeten Zeitung kam. Wir antworten „Bätsch“ und eilen mit der Antwort voraus. Der Jubiläumsfestschrift von Karl Heinz Janszen ist zu entnehmen, daß der „penible Hamburger Senat“ sich seinerzeit das Erscheinen des Stadtwappens im Zeitungskopf verbeten hatte. Zeit-Gründer Josef Müller-Marein fuhr kurzerhand nach Bremen und erwirkte bei Wilhelm Kaisen – „einem Mann mit Humor“ – das Recht, das Blatt fortan mit dem Bremer Schlüssel zu schmücken. Doch fünf Jahrzehnte nach dieser Erlaubnis begab es sich bekanntlich, daß Bremens Selbständigkeit und mithin auch der Schlüssel als Sinnbild dafür gefährdet sind. Um die guten Beziehungen zwischen Bremen, der taz und der Zeit nicht zu gefährden, machen wir obigst einen Alternativvorschlag für den Titelkopf. Denn der Fallturm drängt sich wegen seiner Modernität geradezu auf. Aber auch der Roland wegen seiner Beständigkeit, Katja Riemann wegen ihres Erfolgs und der Milka-Hase wären denkbar, weil Süßes vor Redaktionsschluß Wunder wirkt. Und das gilt für Hamburg mindestens genauso wie für Bremen. ck