Die Zukunft des Transrapid hängt in der Luft

■ Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann geht auf Distanz zur Schwebebahn

Berlin (taz) – Der Transrapid fährt in den Abgrund. Gestern verkündete Verkehrsminister Wissmann im Verkehrsausschuß des Bundestages, er wolle keinen „Transrapid um jeden Preis“. Das Projekt müsse auch in wirtschaftlicher Hinsicht überzeugen. Daß das nie der Fall sein wird, räumte er indirekt ein: Die Zahl der erwarteten Personenkilometer müsse nach unten korrigiert werden. Tatsächlich gehen die von ihm beauftragten Verkehrsforscher von Intraplan davon aus, daß alle Reisenden zusammen im Jahr 2010 nur 2,6 bis 3,5 Milliarden Kilometer zurücklegen werden. Kritiker halten auch das noch für übertrieben. Bisher waren Befürworter immer von 4,2 Milliarden ausgegangen.

Auch die am Transrapid beteiligte Firma Thyssen wies darauf hin, weder sie noch andere Unternehmen könnten es sich leisten, „Geld in ein Projekt zu investieren, das eine dauerhafte Rendite nicht erwarten läßt“. „Nach dem heutigen Wintermärchen erwarten wir ein Frühlingserwachen mit ersatzloser Streichung des Transrapid, wenn im April das Gutachten der Öffentlichkeit vorgelegt wird“, kommentierte die verkehrspolitische Sprecherin der Bündnisgrünen-Fraktion, Gila Altmann. aje Seite 6