Bunte Tonnen, trüber Alltag

Alle Jahre wieder holt die Müllabfuhr den ganzen Festtagsplunder ab: Aus den Augen, aus dem Sinn. Das Müllaufkommen in Berlin ist zwischen 1992 und 1995 zwar um 300.000 Tonnen auf 1,6 Millionen gesunken. Doch das liegt nicht etwa an einer konsequenten Abfallpolitik oder am Umweltbewußtsein der 1,7 Millionen Haushalte in der Stadt. Der Rückgang ist das Ergebnis des wirtschaftlichen Niedergangs – geschönte Zahlen dank Firmenpleiten. Die Entsorgungspolitik an der Spree stolpert vor sich hin, klare Konzepte fehlen. An der TU-Berlin wird zwar an Systemen für konsequentes Recycling gearbeitet, doch die Deponien im Umland sind nach wie vor in einem miserablen Zustand. Mit den bunten Tonnen allein ist noch nichts gewonnen.

Der nächste Ökomarkt erscheint am 15. Februar mit einer Extraseite zum Thema Hanf. Kontakt: Fax 2510694. Redaktion: Lars Klaaßen