Unterm Strich

Artur Brauners neuer Film „Von Hölle zu Hölle“ ist bei der Weltpremiere in Los Angeles mit Begeisterung aufgenommen worden. „Das Echo war überwältigend. Es hat alle meine Erwartungen übertroffen“, erklärte Produzent Brauner anschließend. „Von Hölle zu Hölle“ ist eine Koproduktion von Brauners Berliner CCC-Filmkunst mit Belarus-Film in Minsk und wurde in Los Angeles in russischer Sprache mit englischen Untertiteln gezeigt. Regisseur ist der Russe Dmitri Astrachan. Das Werk ist das jüngste einer Serie von Brauner-Produktionen, die sich mit dem Holocaust und seinen Folgen beschäftigen. Es handelt von dem Kampf einer polnischen jüdischen Mutter um ihr Kind, das sie in den Wirren des Zweiten Weltkriegs einer anderen Frau anvertraut hatte. Der Streit steigert sich zu einem grausamen Massaker mit 42 Toten – eine wahre Begebenheit, die sich am 4. Juli 1946 in Kielce (Polen) zugetragen hat. Brauner wählte die USA als Premierenort, weil er über das Verhalten der deutschen Filminstitutionen enttäuscht ist: Berlinale- Leiter de Hadeln hat sich bei den Vorbereitungen für den Wettbewerb nicht im geringsten interessiert gezeigt.

Der Hamburger Regisseur Hark Bohm fordert bessere Bedingungen für seine Arbeit am Aufbaustudium Film. In einem Brief forderte er die Hansestadt auf, die Finanzierung des Studiengangs zu sichern. „Wenn die Stadt Hamburg dieses Aufbaustudium für wichtig erachtet, dann muß sie helfen, daß die notwendigen Produktionsmittel in Zukunft ohne meine Hilfe zusammenkommen“, sagte Bohm. Er sei fast ständig damit beschäftigt, um Gelder zu werben. „Und nebenbei soll ich Lehrer sein“, sagte der Filmprofessor, „aber als Lehrer muß ich in unserer Filmhochschule auch ein ausgewiesener Praktiker sein. Ich habe einfach keine Zeit mehr, auch noch als Spendenakquisiteur zu fungieren.“

Der amerikanische Filmstar Polly Ann Young, der noch mit Rudolph Valentino und Mary Pickford auftrat, ist tot. Die 86jährige Schauspielerin erlag in Beverly Hills bereits am 14. Januar einem Lungenemphysem, teilte ein Sprecher der Familie jetzt in Los Angeles mit.

Der deutsche Ballettstar Peter van Dyk ist am Samstag in einem Krankenhaus bei Paris im Alter von 67 Jahren gestorben. Wie Verwandte des Künstlers mitteilten, erlag Dyk den Folgen einer langen Krankheit. Als Tänzer, Choreograph und Ballettdirektor hat Peter van Dyk in seiner über 40 Jahre langen Karriere in ganz Europa gearbeitet. Ballettgeschichte schrieb der gebürtige Bremer in Paris: Als erster Deutscher überhaupt wurde er 1955 als Solotänzer an die Grand Opera verpflichtet. Mitte der 50er Jahre gehörte Dyk zu den besten Solisten Europas, wobei er besondere Erfolge mit Klassikern wie „Dornröschen“ und „Nußknacker“ feierte.