Große streichen die Milliarden ein

■ Computerindustrie präsentiert Bilanzen und neue Chips

Berlin/San José (taz/AP/dpa) – Die Marktführer der amerikanischen Computerbranche haben in den ersten Bilanzen des neuen Jahres satte Gewinne ausgewiesen. Chip-Krösus Intel meldete mit seinen Pentium-Prozessoren das siebente Rekordjahr in Folge: Bei einem Umsatzplus von 29 Prozent auf 20,8 Milliarden Dollar stieg der Gewinn 1996 um 45 Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar. Intel-Partner Microsoft hatte schon letzte Woche einen Vierteljahresgewinn von 741 Millionen Dollar gemeldet.

Der kleinere Verfolger von Intel bei den Rechnerchips, Advanced Micro Devices (AMD), hingegen wies für das vergangene Jahr einen Verlust von 69 Millionen Dollar aus, nachdem 1995 noch ein Gewinn von 216,3 Millionen Dollar erwirtschaftet worden war. Der AMD-Umsatz sank um 21 Prozent auf 1,95 Milliarden Dollar.

Auch die marktführenden Hochleistungsrechner der kalifornischen Sun Microsystems wurden von Wissenschaftlern, Internet- Anbietern und Graphik-Usern munter bestellt. Sun fuhr in der ersten Hälfte des Sun-Geschäftsjahrs 1996/97 bei einem Umsatz von 3,94 Milliarden Dollar einen Gewinn bei 301,7 Millionen Dollar (plus 43 Prozent) ein.

Daß nur die Größten richtig Gewinne abfassen, mußte auch Apple mit dreistelligen Millionenverlusten im letzten Jahr und einem auf 5,5 Prozent sinkenden Marktanteil bei Personalcomputern schon erkennen. Um den Bankrott zu vermeiden, wurde von außen als Chef Gil Amelio geholt. Nun soll eine neuer Graphik-Chip namens TriMedia den Konkurrenten Intel und Microsoft auf dem letzen Bereich Paroli bieten, den Apple noch anführt: der digitalen Verarbeitung von Bildern und Multimedia. Der TriMedia soll um ein Vielfaches schneller sein als der entsprechende Chip MMX von Intel. Er kommt nicht vom traditionellen Apple-Lieferanten Motorola, sondern von Philips. Der erste TriMedia soll etwa vier Billionen Rechenoperationen pro Sekunde erreichen. rem