Tagungen zum Thema Holocaust

Der 27. Januar ist der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus und der Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. An diesem Wochenende finden in Berlin zwei internationale Tagungen statt, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Holocaust beschäftigen.

Am 26. und 27. Januar geht es im Rathaus Schöneberg um „Die Gegenwart der Geschichte des Holocaust“, eine Veranstaltung des Instituts für vergleichende Geschichtswissenschaften in Berlin und des Second Generation Trust in London. Rund 350 TeilnehmerInnen aus verschiedenen Bereichen werden die „heute sichtbaren Folgen des Holocaust“ diskutieren, sowohl die der Nachkommen der Opfer, aber auch die der TäterInnen und MitläuferInnen. Mit dabei: Dan Bar-On (Israel), Susan Heenen-Wolff (Belgien) sowie aus Deutschland Hanno Loewy (Fritz-Bauer-Institut) und die Autorin Ingrid Strobl.

In der Literaturwerkstatt Berlin in Pankow (Majakowskiring 46/48) werden vom 24. bis 26. Januar nicht die Spuren der Erfahrung des Holocaust, sondern die „Shoah-Rezeption in der dritten Generation“ in Israel, den USA und Deutschland vergleichend betrachtet. „Heute gibt es kaum noch lebende Opfer und Täter, um so mehr gibt es die ,Täter‘- und ,Opfer‘-Rolle unter den Nachkommen“, schreibt der Projektleiter Tsafrir Cohen.

Nach einer Einführung am Freitag um 20 Uhr von Dan Diner (Essen und Tel Aviv), Gunnar Heinsohn (Bremen) und Gertrud Koch (Bochum) wird an den weiteren beiden Tagen zu folgenden Themen vorgetragen und diskutiert:

„Israel: Zwischen zionistischem Partikularismus und einer universellen Diaspora-Ethik“ (mit Ariel Hirschfeld, Jitzhak Laor und Moshe Zuckermann),

„USA: Der Holocaust und das amerikanische Selbstverständnis: Victimisation“ (mit Gulie Ne'eman Arad, James Young und Jeffrey Shandler)

sowie „Deutschland: Die Medienkarriere der Holocaust-Rezeption“ (mit Marcel Beyer, Diedrich Diedrichsen, Andreas Krause, Gert Mattenklott, Mariam Niroumand und Moshe Zuckermann). Weitere Informationen unter Telefon: 4852450.