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: EEuropa in Auschwitz

■ Zum Gedenktag an die NS-Opfer

Am 27. Januar, dem durch Bundespräsidenten Roman Herzig angeregten Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, geht es um die Vergangenheit, aber auch Zukunft: In Auschwitz saßen alle Europäer im Nazi-KZ zusammen. Deshalb haben die Initiatoren der Gedenk-Veranstaltungen um die Deutsch-israelische Gesellschaft, so Hermann Kuhn, besonders darauf geachtet, daß die europäischen Nachbarn nach Deutschland eingeladen werden. Am Montag abend (27.1., 20 Uhr, Rathaus), dem Befreiungstag von Auschwitz, wird ein holländischer Wissenschaftler, Prof. Ido Abraham, über die „Erziehung nach Auschwitz“ reden; Rosette Kats, die als in Amsterdam versteckt das NS-Regime überlebt hat, wird Grußworte sprechen. Im WIS wird es am Montag einen „Erfahrungsaustausch „Holocaust an den Schulen“ geben, am 30.1. kommen Jane Caplan, Mitchell Ash und Moshe Zuckermann ins Gästehaus der Uni auf den Teerhof, um die Goldhagen-Debatte fortzuführen, am 6. Februar wird Inge Heydt in der Landeszentrale für Politische Bildung über die Holländischen Zwangsarbeiter in Bremen informieren.

Kuhn hatte jüngst in der Bürgerschaft nach der Bremer Haltung zu einer anderen Gruppe der „Opfer“ des NS-Regimes nachgefragt, den Deserteuren der NS-Wehrmacht. Als es um deren Rehabilitierung ging, hatten die Vertreter Bremens im Bundesrat sich am 19. Dezember 1996 ihrer Stimme enthalten. Noch gelten diejenigen, die sich dem Krieg der Nazis verweigerten und von der Militärjustiz dafür hart bestraft wurden, als „vorbestraft“. K.W.