Kinderfolter via Internet

■ Paar in Bayern festgenommen, weil es Kinder per Computer für Sexfolter anbot

Rosenheim / Berlin (AP / taz) – Die Polizei hat im oberbayerischen Landkreis Rosenheim ein Paar festgenommen, das im Internet Kinder für Sexfoltern angeboten hat. Wie die Staatsanwaltschaft Traunstein gestern berichtete, war ein Nutzer des Computernetzes zum Schein mit den Anbietern in Kontakt getreten. Montag nahm die Polizei einen 30jährigen Fuhrunternehmer und seine 36jährige Partnerin fest.

Im Mietshaus der Beschuldigten in Stephanskirchen fand die Polizei den Angaben zufolge einen schalldichten, für sadistische Handlungen ausgestatteten Keller. Dort soll es nach Erkenntnissen der Ermittler bereits mindestens einmal Sexfoltern mit einem Erwachsenen gegeben haben.

Wie die Polizei weiter berichtete, war ein Internetbenutzer Anfang des Jahres auf die Angebote des Paares im Datennetz T-Online gestoßen. In einem Telefonat bekam der Interessent erschreckende Details unterbreitet. In einem schalldichten Keller könne er mit einem Mädchen machen, was er wolle. Falls das Kind dabei getötet werde, übernehme die Frau auch „die Entsorgung des Kadavers“. Preis: 12.000 Mark, bei „Entsorgung“ 15.000 Mark.

Dienstag erging Haftbefehl gegen die 36jährige und ihren Lebensgefährten. Beide räumten zwar die Kontakte mit dem Zeugen ein; ihre Angebote seien jedoch nur verbalerotisch gemeint gewesen. Bayerns Justizminister Hermann Leeb forderte unterdessen „ein deutliches politisches Signal zur Verbesserung des Schutzes unserer Kinder vor abartigen Sexualstraftätern“.