■ Zur Person
: „Volksverhetzer“

Das ohnehin belastete Verhältnis zwischen Innensenator Ralf Borttscheller und der Bremischen Evangelischen Kirche ist auf dem Nullpunkt angekommen. Gestern hat der Innensenator dem BEK-Sprecher Pastor Peter Bick vorgeworfen, dessen Äußerungen „grenzen an Volksverhetzung“. Hintergrund des Streits ist die Auseinandersetzung um den Erlaß des Bundesinnenministers Manfred Kanther, demzufolge Gastarbeiterkinder fortan visumpflichtig sind. Dies berge die „Gefahr eines schleichenden bürokratischen Rassismus“, hatte Bick für seine Kirche erklärt.

Nun hat Borttscheller für Kanther zurückgeschlagen. Bick pflege ein „haßerfülltes Zerrbild des demokratischen Rechtsstaates“, ließ der Senator verlauten. Eine „peinliche politische Entgleisung, die Konsequenzen haben muß.“ Bick sei „von allen guten Geistern verlassen“, weil er Kanthers Politik in die Kontinuität des Nationalsozialismus gestellt habe.

Bick dagegen verweist auf sein christliches Gewissen. J.G.