Pille für Elefanten

■ Berliner Forscher helfen Elefantenkühen beim Verhüten

An einer „Antibabypille“ für Elefanten arbeitet das Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Friedrichsfelde. Im Krüger-Nationalpark in Südafrika setzten Wissenschaftler des IZW zehn Elefantenkühen ein Langzeitimplantat mit dem Hormon Östradiol im Ohrbereich ein, wie die Senatswissenschaftsverwaltung gestern mitteilte. Es soll den Eisprung verhindern und damit eine Trächtigkeit verhüten. Die Tiere tragen das Implantat über ein Jahr. Ziel der Behandlung ist, den Zuwachs der Elefantenpopulation im Nationalpark zu reduzieren. In einem Parallelprojekt wurden 21 Elefantenkühe mit einer in den Vereinigten Staaten entwickelten Immunisierungsmethode behandelt. Die Leitung des Nationalparks erhofft sich aus diesen Untersuchungen ausreichende Informationen über Wirksamkeit und Kosten dieser Populationskontrollen, um damit Alternativen zum bisher praktizierten Abschußprogramm zu erhalten.

Das Institut für Zoo- und Wildtierforschung, hervorgegangen aus der „Forschungsstelle für Wirbeltierforschung“ der Akademie der Wissenschaften der DDR, wurde 1992 gegründet. Es gehört der Wissenschaftsgemeinschaft „Blaue Liste“ an und wird daher zur Hälfte von Bund und Land mit insgesamt rund 8,7 Millionen Mark gefördert. ADN