■ Berliner Telegramm
: Obdachloser vom Mordvorwurf freigesprochen

Ein 48jähriger Obdachloser ist gestern vom Vorwurf des Mordes an einem 61jährigen Bekannten freigesprochen worden. Das Landgericht kam zu diesem Urteil, weil kein Blut des mit einem Eisenrohr Erschlagenen an der Kleidung des Freigesprochenen gefunden worden war. Der 48jährige wird für die Untersuchungshaft von über fünf Monaten entschädigt. Nach seiner Entlassung aus der Strafhaft wegen Diebstahls hatte der Obdachlose am 14. August 1996 seinen Bekannten am Magdeburger Platz getroffen und großzügig Geld für Alkohol spendiert. Zu dieser Zeit trug er das rund einen Meter lange Eisenrohr bei sich. Aus einem nahen Wohnheim wurde der stark Betrunkene am Abend hinausgeworfen. Den bereits toten Bekannten will er dann auf dessen Stamm-Parkbank gefunden haben. Später alarmierte er die Polizei. ADN