Wohlergehen wichtiger als Wohlstand

■ betr.: „Frauen können besser rech nen“ von Heide Platen, taz vom 20. 1. 97

„Selbstverwaltete Betriebe wollten einst die Wirtschaft verändern. Daraus wurde nichts, zeigt eine Studie...“ Bis jetzt. Denn was nicht ist, kann ja noch werden. Vorab ist erst einmal zu fragen, wie schnell denn überhaupt eine Änderung unserer Wirtschaftsweise durch selbstverwaltete Betriebe möglich ist, wenn die Widerstände mitbeachtet werden:

Da war zuerst die meist mangelhafte Kapitalausstattung beim Start. Und die fehlende Erfahrung bei der Selbstverwaltung. [...] Nach 1990, als mit dem Sieg und Durchmarsch des Turbo-Kapitalismus „Das Ende der Geschichte“ proklamiert wurde, behinderte so manche Depression die selbstverwaltete Szene. [...] Bei diesen Widerständen ist es schon mal ein stolzes Ergebnis, wenn, wie der besprochene Bericht zeigt, nur 16 Prozent der einst erfaßten selbstverwalteten Unternehmen pleite gegangen sind. Bei Neugründungen in der „normalen“ Wirtschaft liegt die Pleitenquote erheblich höher. Doch das Wichtigste ist etwas anderes:

Um selbstverwaltete Betriebe in ihrem heutigen gesellschaftlichen Stellenwert richtig einordnen zu können, sollte vor allem gesehen werden, daß dort Menschen bereits in einer Weise zusammenarbeiten, bei der Wohlergehen wichtiger ist als Wohlstand. Und das ist angesichts der ökologischen und sozialen Herausforderungen demnächst für uns alle angesagt. Darüber würde ich gerne mehr in der taz lesen. Theo Krönert,

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