Straft diese Frau mit Nichtbeachtung

■ betr.: „Lengsfelds Hund pißt auf Staatskosten“, taz vom 29.1. 97, „Niemand will gemauschelt ha ben“, „Sie mauscheln längst kräf tig mit“, taz vom 30.1. 97

Hat wirklich jemand geglaubt, bündnisgrüne PolitikerInnen seien die besseren Menschen? Spätestens seit Joschka und Co. sich ihren Platz an den Fleischtöpfen erkämpft haben, sollten wir wissen, daß dem nicht so ist. [...]

Daß ZeitgenossInnen, die mal ausgezogen sind, diese Gesellschaft positiv zu verändern, sie ein Stück menschlicher zu machen, den materiellen Verlockungen so erlegen sind, ist das, was am meisten deprimiert, gleichzeitig aber auch Wut hochkommen läßt. Heiliger Zorn packt einen, wenn nun auch aus den Reihen der Bündnisgrünen immer mehr Stimmen laut werden, die den Umbau des Sozialstaates fordern, weil derselbe nicht mehr finanzierbar sei.

Leute, die längst ihre Schäfchen im trockenen haben, wollen den weniger oder gar nicht Privilegierten die Notwendigkeit, Opfer zu bringen, schmackhaft machen. [...] Uwe Tünnermann, Lemgo

Demnächst erhältlich: Die Promi-taz! Was Sie schon immer über Prominente wissen wollten, wer mit wem und wieviel Geld und wieschrecklichdasdochallesist. Seit ihrem Aufruf, die taz wegen des Barbiers von Bebra zu boykottieren, ist Vera Lengsfeld offenbar Eure Lieblingsfeindin geworden. Da ist jedes Skandälchen ein Geschenk des Himmels, um es der guten Frau heimzuzahlen. Andreas Riese, Oldenburg

[...] Solange die Forderung nach dem gläsernen Abgeordneten vom Parlament abgebügelt wird, bleibt immer der fade Beigeschmack von ungezügelter Selbstbedienungsmentalität.

Für Probleme bei der Kinderbetreuung könnte ich allerdings mehr Verständnis aufbringen als für die kostspielige Reisesucht vieler Abgeordneter. Frau Süssmuth hat die taz eine Seite zur Rechtfertigung eingeräumt.

Im übrigen hat Eure befangene Redaktion nicht erkannt, daß solche Artikel oft das Gegenteil von dem bewirken, was mann oder frau damit beabsichtigt. Verschont Eure LeserIn in Zukunft mit Tratsch über Frau Lengsfeld, und straft diese Frau mit Nichtbeachtung. Bernhard Wadle-Rohe,

Ludwigshafen/Rhein

[...] Wenn Ihr schon mit der „Wahrheit“ eine integrierte BZ- Beilage habt, warum nicht dorthin mit der Affäre? fragt sich schwer irritiert und wenig belustigt Waldo Ellwanger, Berlin