„Marschieren als erste vorneweg“

■ Peter Gero, der Baudezernent des Bezirks Mitte, über die vielen Schwierigkeiten beim geplanten Ausbau des Millerntor-Stadions

taz: Herr Weisener hat von „lösbaren Problemen“ gesprochen. Wo gibt es noch Schwierigkeiten?

Peter Gero: Die möglichen Lärmbelästigungen und der bei einem Ausbau zu erwartende zusätzliche Verkehr sind die Hauptprobleme. Hinzu kommen naturschutz- und baurechtliche Bedenken. Die Probleme müssen zufriedenstellend gelöst werden, sonst können wir dem Bauvorhaben nicht zustimmen.

Wollen Sie den Ausbau verhindern?

Auf keinen Fall, wir tun alles für den FC St. Pauli. Aber ebenso müssen wir die Interessen des Stadtteils vertreten. Viele Zustände auf St. Pauli sind für die Anwohner schon jetzt nicht mehr hinnehmbar. Was die Verkehrsbelastung angeht, ist das Ende der Fahnenstange längst erreicht.

Welche Vorschläge hat der FC St. Pauli gemacht, um dieses Problem zu lösen?

Bislang liegt noch kein tragfähiges Konzept vor.

Aber der Verein will doch dieses Jahr mit dem Bau beginnen.

Ich habe den Eindruck, daß seitdem wir vor zwei Jahren den positiven Vorbescheid erteilt haben, sich in diesem Bereich beim FC St. Pauli nicht viel getan hat. Es gibt zwar Ideen, etwa die U-Bahn-Station St. Pauli zu verlegen, aber der Plan ist noch nicht ausgereift. Ehe der FC kein umfassendes Verkehrskonzept vorlegt, wird im Stadtteil keine Akzeptanz zu erzielen sein, und wir würden nicht einmal eine Teilbaugenehmigung erteilen.

Wie steht es mit dem Lärm, wenn am Millerntor Musikveranstaltungen stattfinden würden?

Mit der geplanten Dachkonstruktion erscheint es uns nicht sichergestellt, daß es zu keiner verstärkten Ausstrahlung des Lärms in den Stadtteil kommen würde. Da muß eine bessere Lösung her.

Glauben Sie, daß die Anwohner Ihre Bedenken teilen?

Wir sind ganz dicht am Stadtteil dran. Wenn wir merken sollten, daß die Leute das Stadion unbedingt haben wollen, auch wenn dies noch höhere Belastungen mit sich brächte, wären wir die ersten, die vorneweg marschierten. Fragen: cleg